Skandal, EZB kauft Anleihen von Steinhoff Möbel auf unsere Kosten!
On Sonntag, 17.12.2017 by Jens Müller
EZB | © CC0/pixabay.com
Was ist das denn? Da reibt man sich als Außenstehender die Augen und glaubt, man ist im „falschen Film“. Da hat die Europäische Zentral Bank (EZB) doch tatsächlich Papiere dieses maroden Unternehmens von Steuergeld gekauft. Steinhoff Möbel steht derzeit wegen möglicher Bilanzfälschungen unter Druck. „Als wir die Nachricht davon erhalten haben, haben wir die Käufe sofort gestoppt. Wir haben also getan, was von uns verlangt wird“, sagte Notenbank-Chef Mario Draghi am Donnerstag in Frankfurt.
Die Europäische Zentralbank kauft monatlich Unternehmens- und Staatsanleihen, um die Inflation im Euroraum anzukurbeln und die Konjunktur anzuschieben. Die Zentralbank hielt Ende vergangener Woche eine Anleihe des europäischen Zweigs von Steinhoff. Es sei nicht ungewöhnlich, dass es Verluste gebe, sagte Draghi. Zur Höhe machte er keine Angaben. Dass wir Staatsanleihen von Griechenland kaufen, von Spanien, Portugal oder Italien kaufen, kann man ja noch nachvollziehen, aber von einem Möbelunternehmen? Ich hoffe nicht, dass Mario Draghi dort eine Kundenkarte hat.
Mittlerweile positionieren sich schon diverse Rechtsanwaltskanzleien zum Unternehmen Steinhoff Möbel und prüfen derzeit intensiv, ob möglicherweise eine Sammelklage gegen das Unternehmen Steinhoff Möbel erfolgreich sein könnte. Unter den Rechtsanwaltskanzleien finden wir auch die Kanzlei von Rechtsanwalt Andreas Tilp. Tilp führt auch schon die Sammelklage gegen Volkswagen, um zu erreichen, dass die Anleger dort einen Ersatz für den ihnen entstandenen Schaden zugesprochen bekommen sollen. Tilp war in der Vergangenheit schon bei vielen solcher Verfahren nach dem Kapital Anlagen Musterverfahrens Gesetz (KapMuG) sehr erfolgreich. Näheres dazu findet man auf der Internetseite www.steinhoff-sammelklage.de. Ich bin mir aber sicher, dass dort in den nächsten Wochen und Monaten noch weitere Rechtsanwalts-Kanzleien tätig werden.
Das Gesamtvolumen von Anleihen beim Unternehmen Steinhoff Möbel beläuft sich nach Medienangeben auf rund 800 Millionen Euro. Theoretisch dürfte die EZB nach ihren Regularien davon bis zu 70% des Anleihe Volumens erwerben. Wie viel die EZB erworben hat, sagt Draghi aber nicht. Na klar, die Rechnung zahlt der Steuerzahler.
Neueste Beiträge
Neueste Kommentare
Archive
- November 2022
- September 2022
- Juli 2021
- März 2020
- Januar 2020
- Juli 2019
- Februar 2019
- Januar 2019
- November 2018
- September 2018
- August 2018
- Juli 2018
- Juni 2018
- Mai 2018
- April 2018
- März 2018
- Februar 2018
- Januar 2018
- Dezember 2017
- November 2017
- Oktober 2017
- September 2017
- August 2017
- Februar 2017
- Februar 2016
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.