Brauchen die Verbraucher Karstadt Leipzig?
On Donnerstag, 21.06.2018 by Sylvia Grünert
Karstadt Leipzig | © Martin Geisler cc-by-sa 4.0
Nein, braucht man nicht um das mal ganz klar hier zu sagen. Karstadt gehört zwar zum Stadtbild in der Leipziger Fußgängerzone, aber auch Stadtbilder können, ja müssen sich manchmal sogar verändern will man mit der Zeit gehen. Vielleicht muss Karstadt ja nun gehen, raus aus der Leipziger Fußgängerzone. Anlass dieser derzeitigen Diskussion ist die öffentliche Diskussion in Leipzig über einen privaten Mietvertrag zwischen dem Unternehmen Karstadt und dem Vermieter der Karstadt Immobilie in der Leipziger Fußgängerzone. Hier machte sich Empörung breit in der Leipziger Bevölkerung, als man erfuhr, dass der Mietvertrag mit Karstadt Leipzig ordnungsgemäß zu Ende März 2019 gekündigt wurde von Seiten des Vermieters. Gleichzeitig gab es aber dann ein Angebot an Karstadt Leipzig den aktuellen Mietvertrag zu verlängern, allerdings mit einer satten Mieterhöhung um 68% bezogen auf die jetzige IST Miete.
Nur, die jetzige IST Miete kennt keiner und wurde bis heute auch nicht in irgendeiner Form benannt, nur eben die Mieterhöhung von 68%. Niemand in Leipzig, außer den Verantwortlichen im Hause Karstadt und dem Vermieter, weiß also wie man die 68% dann in Euro und Cent bewerten kann. Auch in der Bilanz der Karstadt Warenhaus GmbH ist leider nicht ersichtlich wie hoch die Miete für das Objekt in Leipzig ist. Es bleibt also somit ein aufgeblasene Phantomdiskussion der Leipziger Volkszeitung.
Genau diese Leipziger Volkszeitung hätte sicherlich die Möglichkeit herauszubekommen, wie hoch die aktuelle Miete denn bei Karstadt Leipzig wirklich ist. Möglich das die LVZ daran gar kein Interesse hat, weil dann vielleicht die Diskussion gar nicht mehr so heftig sein würde. Da führt man dann lieber eine Phantomdiskussion weiter.
Das hat mit seriösem Qualitätsjournalismus dann aber eigentlich nichts mehr zu tun. Nochmals, hier geht es um einen Vertrag der zwischen 2 Vertragspartner auszuhandeln ist. Entweder kommt es zu einem Vertrag oder nicht. Kommt es zu einem Vertrag, dann bleibt Alles wie es ist, außer der höheren Miete, kommt es nicht zu einem neuen Mietvertrag, dann verschwindet Karstadt aus der Leipziger Innenstadt. Auch das wird man verkraften können, denn das Haus wird sicherlich nicht „Leer“ stehen bleiben. Es wird ein neuer Mieter einziehen. Einer der dann bereit ist aus kaufmännischer Sicht, auf die aktuelle Mietforderung des Vermieters einzugehen.
Karstadt Warenhaus GmbH
Essen
Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.10.2016 bis zum 30.09.2017
Lagebericht
Grundlagen der Gesellschaft
Die Karstadt Warenhaus GmbH (Karstadt) betreibt im Berichtsjahr 79 (Vorjahr 81) Warenhäuser in überwiegend besten Innenstadtlagen sowie eine Online – Plattform, Karstadt.de. Mit einer Verkaufsfläche von 3.193 m 2 bis 41.472 m 2 (eigen- und fremdgenutzt) sowie eigenen Reisebüros an Solitärstandorten ist Karstadt in allen Bundesländern Deutschlands vertreten.
Zum Sortiment der Karstadt Warenhäuser gehören die Kategorien Fashion, Personality, Home, Freizeit, Elektro, Sports und Reisen. Charakteristisch für die Sortimente ist ein Mix aus nationalen und internationalen Herstellermarken kombiniert mit leistungsstarken Eigenmarken.
Karstadt ist eins von zwei führenden Warenhäusern in Deutschland und steht darüber hinaus im direkten Wettbewerb mit weiteren Mitbewerbern aus dem Stationären- und dem Online – Handel in den verschiedenen Sortimentsbereichen.
Die Gastronomie wird in den Warenhäusern durch die Tochtergesellschaft Le Buffet Restaurant&Café Gesellschaft mbH, Essen, betrieben und entwickelt sich immer mehr zu einem wichtigen Aufenthaltstreiber.
Die frequenzbringenden Lebensmittelmärkte in den Warenhäusern werden durch die Beteiligungsgesellschaft Karstadt Feinkost GmbH & Co. KG, Köln, betrieben.
Zur Stärkung der Online Präsenz hin zu einem Omni Channel Marktplatz wurden Anteile in Höhe von 50,1% der Karstadt Marktplatz GmbH, Essen, (vormals mertus 348.GmbH, Frankfurt am Main) erworben. Die Karstadt Marktplatz GmbH hält Anteile an der Hood Media GmbH, Düren, ein Unternehmen, das als Online-Auktions- und Handelsplattform tätig ist.
Ziele und Strategien
Das auf drei Jahre angelegte Turnaround Programm „Fokus“ endete mit Ablauf des diesjährigen Geschäftsjahres. Operative Maßnahmen zur Ertragsteigerung als auch nachhaltige Effekte aus den Personal- und Sachkosteneinsparungen werden weiter fortgeführt bzw. optimiert.
Bereits begonnene strukturelle Maßnahmenprogramme und Projekte, wie z.B. die Modernisierung und Optimierung der Logistikstandorte als auch die Harmonisierung und Standardisierung der IT-Landschaft, werden weiter umgesetzt. Den Anforderungen und Herausforderungen der Digitalisierung im Handelsumfeld sowie deren Umsetzung und den sich hieraus ergebenen Chancen – Festigung bestehender und Generierung neuer Erlösmodelle – wird sich Karstadt in den nächsten Jahren im besonderen Maße widmen.
Die angestrebte Stabilisierung der Gesellschaft in Bezug auf Ergebnis und Liquidität wurde planmäßig erreicht. Das Ziel, eine nachhaltige, wettbewerbsfähige, operative Rendite von mehr als 2,5% vom Umsatz zu erreichen, bleibt unverändert bestehen.
Positionierung
Unter dem Titel „Die blaue Agenda“ ist die Marktstrategie und die zukünftige Positionierung von Karstadt formuliert und weiterentwickelt worden.
Die Kernzielgruppen wurden in Zusammenarbeit mit der GfK SE (Gesellschaft für Konsumforschung) völlig neu definiert und analysiert. Drei Gruppen (Weltoffene Individualisten, Smarte Mitte und Klassisch Anspruchsvolle) repräsentieren 78% der Karstadt Kunden, die wiederum dreiviertel vom Umsatz entsprechen. Primäres Ziel ist die Erhöhung des Ausgabeanteils dieser Zielgruppen bei Karstadt ohne die beiden weiteren Gruppen (Traditionell Häusliche, Pragmatische Familie) zu vernachlässigen.
Markplatz der Zukunft
Karstadt will den historischen Marktplatz in die Moderne bringen, das Warenhaus zum Omnishopping Marktplatz führen und so den Wunsch nach entspanntem und einfachem Einkaufen stationär wie online durch die Erschließung, Vernetzung und Entwicklung aller relevanten Vertriebskanäle ermöglichen. Angereichert durch Serviceleistungen, wie Zustellleistungen, Service Points und die digitale Regalverlängerung wie auch Angebote weiterer Partner, sollen die Warenhäuser für die Kernzielgruppen an Attraktivität gewinnen, den Einkauf erleichtern und die Aufenthaltsqualität und Verweildauer insgesamt erhöhen. Die Warenhäuser sollen dabei lebendige Marktplätze werden, in denen sich der Kunde gerne aufhält und wohlfühlt. Der digitale Marktplatz wird an Bedeutung durch die Aufschaltung weiterer Sortimentsbereiche und die Nutzung externer Marktplätze gewinnen. Auch hier werden Angebote weiterer Partner die Attraktivität der hauseigenen Online – Plattform erhöhen und zu einem relevanten Marktteilnehmer machen.
Shopping-Komfort-Zone
Eine standortspezifische Emotionalisierung der Marktplätze, je nach lokaler Gegebenheit und Wettbewerb führt zu einem inspirierenden und entspannten Einkaufserlebnis, das parallel mit einer komfortablen und bequemen Bedarfsdeckung einhergehen soll. Dies bedingt eine Zielgruppenadäquate Vorselektion der Sortimente auf die Kundengruppen ebenso, wie auf lokale Bedürfnisse des jeweiligen Standortumfelds und Einzugsgebiets.
Warenwelten und Leuchttürme
Die Kundenstruktur und das Kundenwissen sind damit Einflussfaktor Nr. 1 für die zukünftige Sortimentszusammenstellung und die zielgerichtete Preispositionierung. Moderne, zeitgemäße Sortimente werden zukünftig stärker themenbezogen in Warenwelten präsentiert. In sogenannten Profilierungswarengruppen, die sich durch eine besonders hohe Relevanz für die Zielgruppen, eine überdurchschnittliche Breite und Tiefe des Sortiments, sowie einen überdurchschnittlichen Marketinganteil auszeichnen, wird Karstadt seine Kompetenz weiter ausbauen. Ein überdurchschnittlicher Servicegrad und eine Preis-Leistungsführerschaft werden für diese Leuchtturmkategorien stehen. Ihnen wird zugleich eine hohe Präsenz am jeweiligen Verkaufsstandort bzw. Point of Sale (POS) zugeteilt und sie sind auch Online umfassend erhältlich. Zusätzlich wird Karstadt im gesamten Sortiment preisattraktiver und mit wechselnden Aktionssortimenten wiederkehrend Angebote zu Bestpreisen anbieten. Ein sehr gutes Preisleistungsverhältnis wird die modernisierte Sortimentszusammenstellung charakterisieren und sich auch in einer Konzentration und klaren Positionierung im Eigenmarkenbereich zeigen. Abgerundet wird dies durch ein positiv getriebenes Off-Price Konzept, das den Wunsch der Kunden nach günstiger Markenware entspricht.
Digitalisierung
Zur Erreichung dieser Zielpositionierung ist eine intelligente Verzahnung aller Vertriebskanäle (Filiale, Internet, Callcenter) unabdingbar. Im Rahmen der Digitalisierungsoffensive hat Karstadt in seinem Warenhaus in Düsseldorf, einen sogenannten Experience Store eingerichtet, der die aktuell einzelhandelsrelevanten technischen Möglichkeiten im Rahmen der Digitalisierung im Vertrieb am Kunden testet um Erfahrungen im Umgang mit diesen Medien zu sammeln. Hierzu gehören mobile bargeldlose Kassen, die das Bezahlen direkt beim Verkäufer ermöglichen ebenso wie elektronische Preisetiketten, die nach Kontakt mit einem Smartphone erweiterte Produktinformationen preisgeben oder auf den Onlineshop verlinken. Eine Inhouse-Navigation per Smartphone über Beacon Technologie inklusive Push – Nachrichten und intelligente Spiegel in Umkleiden, die Outfit Vorschläge, vorhandene Größen- und Farbspiegel der Filiale und Call Funktionen zum nächsten Verkäufer bieten, sind nur einige der vorhandenen Technologien.
Die Implementierung einzelhandelsrelevanter Omnichannel Prozesse eines zentralen Kundenauftragsmanagements- und Produktinformationsmanagementsystems zur Optimierung und als Basis zukünftiger digitaler Prozesse werden dazu primär vorangetrieben. Hierzu gehören die Weiterentwicklung der bereits eingeführten Kundenkarten-App oder neuer kundenrelevanter Services, wie z.B. der digitale Bon.
Die Einführung eines zentralen BI (Business Intelligence) Systems, das die Möglichkeiten des Einsatzes von Advanced und Predictive Analytics unterstützt, wird neben dem Beitrag zur Standardisierung und Harmonisierung auch nachhaltig die Arbeitsabläufe verändern.
In einem zentralen Omnichannel Customer Relationship Management wird Karstadt alle Kundendaten aus unterschiedlichen Quellen, ob strukturiert oder unstrukturiert, zu einer ganzheitlichen Sicht auf den Kunden zusammenführen. Hierdurch wird das Marketing in die Lage versetzt, kanalübergreifend eine individuelle, bedürfnisorientierte und empathische Kundenansprache durchzuführen und Vermarktungschancen vernetzt zu nutzen. Der Ausbau des Kundenbindungsprogramms und des damit verbundenen CRM´s stehen dabei im Mittelpunkt und schaffen die Basis, den jeweiligen Zielkunden über die richtigen Vermarktungskanäle vernetzt anzusprechen. Hierbei wird auch die Implementierung einer Mitarbeiter-App mit unterstützenden Funktionen bei der Beratung und operativer Aktivitäten helfen.
Wirtschaftsbericht
Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen
Bruttoinlandsprodukt
Reale Veränderung in % gegenüber Vorjahr per
01.10.2015 – 30.09.2016 | +2,1 |
01.10.2016 – 30.09.2017 | +2,0 |
Quelle: Destatis (Statistisches Bundesamt)
Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft setzt sich fort
Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt stieg vom 01. Oktober 2016 bis zum 30. September 2017 um +2,0% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damit hat sich das Wirtschaftswachstum im Vergleich zum Vorjahr leicht abgeschwächt.
Der Außenhandel hat sich im Vergleich mit dem Geschäftsjahr 2015/2016 wieder erhöht. Es wurden preisbereinigt zwar +3,9% mehr Waren und Dienstleistungen exportiert als ein Jahr zuvor, die Importe stiegen im selben Zeitraum allerdings um +4,9%.
Die Investitionen stiegen im Geschäftsjahr 2016/2017 deutlich schwächer an als ein Jahr zuvor. So erhöhten sich die Bruttoanlageinvestitionen insgesamt nur um +2,5% gegenüber dem Vorjahr (+4,4%). Auch die Konsumausgaben zeigen eine positive Entwicklung: die privaten Konsumausgaben stiegen preisbereinigt gegenüber dem Vorjahr um +2,1% und die des Staates stiegen gegenüber dem Vorjahr nur um +1,7%.
Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte erhöhte sich um +3,9%, die privaten Konsumausgaben in jeweiligen Preisen um +3,7%. Daraus errechnet sich eine Sparquote der privaten Haushalte im Geschäftsjahr 2016/2017 in Höhe von 9,8%; +0,1%-Punkte mehr als im vorigen Geschäftsjahr.
Der Aufschwung in Deutschland beschleunigte sich in der ersten Hälfte dieses Kalenderjahres. Das Bruttoinlandsprodukt nahm aufs Jahr hochgerechnet mit einer Rate von +2,5% zu. Impulse kamen von den Exporten, die in der ersten Jahreshälfte in beschleunigtem Tempo anzogen. Aber auch die inländische Verwendung blieb eine treibende Kraft der Expansion. Die privaten und die staatlichen Investitionsausgaben nahmen kräftig zu. Die Bautätigkeit wurde weiterhin von niedrigen Zinsen und erhöhtem Bedarf an Wohnraum angeregt. Auch die Ausrüstungsinvestitionen expandierten kräftig; sie dürften zuletzt nicht mehr vorrangig von der guten Binnenkonjunktur stimuliert worden sein, sondern auch von der anziehenden Nachfrage aus dem Ausland.
Branchenspezifische Rahmenbedingungen
Entwicklung des Einzelhandelsumsatzes im engeren Sinn
(Reale) Veränderung in % gegenüber Vorjahr per
01.10.2015 – 30.09.2016 | +3,3 |
01.10.2016 – 30.09.2017 | +3,0 |
Quelle: Destatis (Statistisches Bundesamt)
Anstieg des warenhausrelevanten Einzelhandelsumsatzes
Der Einzelhandelsumsatz im engeren Sinn (ohne Kfz, Tankstellen, Apotheken und Brennstoffhandel) verzeichnete von Oktober 2016 bis September 2017 laut Berechnungen des Statistischen Bundesamtes einen Anstieg von real +3,0% gegenüber dem Vorjahr.
Bei den wesentlichen Betriebsformen des Einzelhandels ergibt sich bis September 2017 folgendes Bild:
Am besten schnitt erneut der Versand- und Internethandelsmarkt in Deutschland ab; hier errechnete das Statistische Bundesamt von Oktober 2016 bis September 2017 einen Umsatzanstieg von real +9,1% im Vergleich zum Vorjahr.
Die Supermärkte und Lebensmitteldiscounter erreichten im Betrachtungszeitraum ein Plus von 1,6%, während die Umsätze der SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte um +1,8% zulegen konnten.
Für den Bereich der Warenhäuser wies die Umsatzentwicklung von Oktober 2016 bis September 2017 real einen Zuwachs von +2,3% zum Vorjahreszeitraum aus.
Der HDE (Handelsverband Deutschland) geht für das Kalenderjahr 2017 von einer Erhöhung des Einzelhandelsumsatzes im engeren Sinne um +3,0% aus.
Insgesamt positive Umsatzentwicklung im Bereich Fashion
Der Fashion-Bereich konnte lt. Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung von Oktober 2016 bis September 2017 insgesamt einen Umsatzzuwachs von +0,4% hinnehmen. Negativ entwickelten sich die Branchen Damenoberbekleidung (-0,8%) und Schuhe (-0,8%). Positive Zuwachsraten verzeichneten dagegen die Branchen Herrenkonfektion (+1,7%), Damenwäsche (+2,9%), Herrenwäsche (+4,6%), Kinderkonfektion (+2,3%) und Strumpfwaren (+6,6%).
Geschäftsverlauf
Die Karstadt Warenhaus GmbH erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017 einen Gesamtumsatz von 2.186,8 Mio. € (Vorjahr 2.251,0 Mio. €). Durch die erstmalige Anwendung des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz (BilRUG) und die damit verbundene neue Definition der Umsatzerlöse wurden im Berichtsjahr Erträge in Höhe von 214,8 Mio. € (Vorjahr 244,8 Mio. €) von den sonstigen betrieblichen Erträgen in die Umsatzerlöse umgestellt. Die Vorjahreszahlen wurden aus Gründen der Vergleichsbarkeit entsprechend angepasst. Ferner wurden die außerordentlichen Erträge des Vorjahres in die sonstigen betrieblichen Erträge, die außerordentlichen Aufwendungen des Vorjahres in die sonstigen betrieblichen Aufwendungen bzw. Personalaufwendungen umgegliedert.
Dabei lag der vergleichbare Einzelhandelsumsatz in Höhe von 1.927,8 Mio. € (Vorjahr 1.962,6 Mio. €, ohne Dienstleistungsumsätze) um -1,8% unter dem Vorjahreswert. Im flächenbereinigten vergleichbaren Filialportfolio (nur eigen bewirtschaftete Flächen) konnte der Umsatz (Einzelhandelsumsatz, Kommissionsumsatz und Dienstleistungsumsatz vor BilRUG) gegenüber Vorjahr leicht gesteigert werden (+0,5% z. VJ).
Im ersten Quartal des Geschäftsjahres, welches das überproportional wichtige Weihnachtsgeschäft beinhaltet, konnte Karstadt sein Ergebnisziel erreichen. Diese ersten drei Monate des Geschäftsjahres waren von einem guten Start in die Herbst/Wintersaison geprägt, so dass die Umsatzentwicklung im vergleichbaren Filialportfolio über Vorjahr lag. Insbesondere der Fashionbereich profitierte über viele Wochen von kühlen Temperaturen sowie von den im Vorjahr neu geschichteten Flächen und Shops im Bereich der Damenoberbekleidung (DOB).
Dieser Ergebnisverlauf konnte in den folgenden Monaten des Geschäftsjahres gehalten werden. Die Umsatz- und Rohertragserwartungen wurden zwar im Berichtszeitraum moderat noch nicht erfüllt, konnten jedoch durch eine besser als erwartete Kostenstruktur kompensiert werden. Hier wirkten sich weiterhin die eingeleiteten Personal- und Sachkostensenkungsmassnahmen aus dem Turnaround Programm „Fokus“ aus.
Im Marketingbereich wurden die im Vorjahr erzielten Effizienzen, gerade im Prospektbereich weiter verfolgt und optimiert. Etablierte Aktionen wurden weiter fortgeführt, wie z.B. die TV-Show „Die Höhle der Löwen“, die Charity-Kampagne „Mama ist die Beste“ und die „7-Tage-Preise“. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Karstadt seine bislang im On- und Offline Bereich getrennten Kundendateninformationen zu einer Datenbasis zusammengeführt, um nunmehr vernetzt und kanalübergreifend den Kunden einheitlich ansprechen zu können.
Die Filialen Bremerhaven, Bielefeld, Goslar und Rosenheim wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr umgebaut und teilweise neu in den Markt gestellt. Hier wurden in unterschiedlichen Branchen die in der Strategie beschriebenen Leuchtturmkonzepte umgesetzt, die sich neben einem markanten Möbel durch ihre überdurchschnittliche Breite und Tiefe des Sortiments sowie einer Preis-Leistungsführerschaft auszeichnen.
Die flächendeckende und branchenübergreifende Einführung der Preis-Leistungsmarke „K-Town“ schloss eine bislang nicht besetzte Lücke zum Wettbewerb im unteren Preissegment. Im DOB Bereich wurde mit dem erfolgreichen Relaunch der Eigenmarke „She“ die Fashionkompetenz von Karstadt aufgewertet. Hier werden insbesondere modeinteressierte jüngere Kundinnen emotional angesprochen. Im Herbst startete auf rund 500 m 2 in der Essener Filiale das Karstadt Off-Price Konzept unter dem Titel „Look & Viel“. Zahlreiche Marken werden hier zu günstigen Preisen angeboten. Neue Kunden kommen so auch in andere Abteilungen, ohne das es dabei negative Auswirkungen auf die entsprechenden Stammabteilungen gibt. Zusätzlich wurden im Bereich der DOB in drei Monaten 30.000 m 2 Fläche neu geschichtet sowie 250 Shop-Umbauten durchgeführt.
Im Logistikbereich wurde der Rollout der vorgelagerten Warenmanipulation weiter umgesetzt, der eine deutliche Reduzierung des Sortier- und Handlingsaufwandes in den Filialen als auch eine signifikante Reduzierung des Entsorgungsvolumens mit sich bringt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr standen die Pilotierung und der Rollout diverser Omnichannel Services im Vordergrund. Neben dem bekannten Click & Collect Verfahren wurde das Click & Reserve Verfahren getestet und eingeführt. Same Day, Wunschdatum/Wunschzeit Delivery Services werden aktuell mit unterschiedlichen Dienstleistern ausprobiert, ebenso wie die Versendung von Artikeln aus den Filialen, die dann durch die räumliche Nähe zum Kunden als Versandlager fungieren. Die Einführung von Service Points, in denen neben der Abholung von bereits gekauften oder reservierten Artikeln, diese anprobiert, ausgetauscht oder umgetauscht werden können, wird der Einsatz von Packstationen und deren Auswirkungen auf Cross Selling Möglichkeiten getestet. Hier kann z.B. der Amazon Kunde seine Bestellung, ähnlich der Packstation von DHL, in eine Packstation in einem Karstadt Warenhaus liefern lassen.
Die in den Vorjahren durchgeführten Personalmaßnahmen und die damit einhergehende Spezialisierung im Vertrieb auf die Tätigkeitsbereiche Verkauf, Kasse und Warenservice wurden weiter optimiert und das bereits im Vorjahr entwickelte anreizstarke Prämierungssystem für diese Tätigkeitsbereiche flächendeckend ausgerollt. Im Bereich Einkauf wurden neben der Entwicklung neuer Branchenstrategien im Rahmen der blauen Agenda diverse Projekte zur Optimierung der Abschriftensteuerung und Warenallokation, der Retouren Prozesse und der Rabattgrenzen angegangen.
Die Grundsteine in Form von modernen SAP Produktlizenzen und neuen Verträgen im IT – Dienstleistungsbereich wurden bereits im Vorjahr gelegt. Im abgeschlossenen Geschäftsjahr wurde mit dem Start des Fokus-IT Projektes und der damit verbundenen Harmonisierung und Standardisierung der dezentralen SAP Landschaft begonnen. Moderne Standard Kassenlösungen, die Erneuerung der Netz-Infrastruktur und der Einsatz von Skype for Business sind neben dem Aufbau einer zentralen BI Architektur erste begonnene Projekte.
Im Onlinegeschäft nahm Karstadt nach Jahren der Sortimentsreduzierung, die im Rahmen des Restrukturierungsprogramms zur Ergebnissicherung durchgeführt wurden, erstmals wieder massiv Sortimentserweiterungen im Bereich Personality vor. Zuvor wurde bereits für das Weihnachtsgeschäft 2016 der Bereich Spielwaren wieder im Online-Sortimentsmix aufgenommen. Jetzt wurden nochmals rund 200 Tausend Artikel neu aufgeschaltet. Durch die neu eingeführte digitale Regalverlängerung sind Filialen in der Lage Produkte dem Kunden anzubieten, die sie vor Ort nicht vorrätig haben oder führen.
Im Bereich der Vermietung konnte Karstadt zahlreiche, nicht mehr für das operative Geschäft benötigte Flächen erfolgreich untervermieten. Beispielhaft sind hier Vermietungen an Aldi (Mülheim) und dm (München Bahnhof und Bremerhaven), die gleichzeitig frequenzsteigernd auf das Warenhaus wirken, sowie Vermietungen an go asia (Frankfurt a.M.), die neue Kunden in das Warenhaus bringen, zu nennen.
Aufgrund der anhaltenden Niedrigzinspolitik der europäischen Zentralbank und der damit verbundenen Verwahrungsgebühr der Banken, hat Karstadt weiterhin einen Teil der überschüssigen Liquidität, welche nicht zur laufenden Finanzierung des operativen Geschäfts benötigt wird, in bonitätsmäßig gut gerateten Wertpapieren angelegt. Deren Struktur bzw. Laufzeit ist so ausgelegt, dass diese kurzfristig wieder verkauft bzw. zurückgegeben werden können.
Die vorgenannten positiven Entwicklungen und die nachhaltigen Effekte aus den Maßnahmen des Turnaround Projekt „Fokus“ führten dazu, dass die im Vorjahr prognostizierte operative Ergebniserwartung (EBITDA, definiert als Ergebnis nach Steuern vor Zinsen, Abschreibungen, Verlustübernahme und Steuern vom Einkommen und vom Ertrag) und das im Vorjahr prognostizierte Jahresergebnis für die Gesellschaft erreicht wurden.
Damit sind alle drei Jahresziele des Restrukturierungsprogramms, positives EBITDA, positives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (vor Umstellung auf BilRUG) und Jahresüberschuss nacheinander erfolgreich erreicht worden.
Ertragslage
Durch die erstmalige Anwendung des BilRUG und die damit verbundene neue Definition der Umsatzerlöse wurden im Berichtsjahr Erträge in Höhe von 214,8 Mio. € (Vorjahr 244,8 Mio. €) von den sonstigen betrieblichen Erträgen in die Umsatzerlöse umgestellt. Die Vorjahreszahlen wurden aus Gründen der Vergleichsbarkeit entsprechend angepasst. Ferner wurden die außerordentlichen Erträge des Vorjahres in die sonstigen betrieblichen Erträge, die außerordentlichen Aufwendungen des Vorjahres in die sonstigen betrieblichen Aufwendungen und die Personalaufwendungen umgegliedert. Der Einzelhandelsumsatz verminderte sich im Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2016 bis 30. September 2017 gegenüber dem Vorjahr um -1,8%. Im vergleichbaren Filialportfolio (Einzelhandelsumsatz, Kommissionsumsatz und Dienstleistungsumsatz vor BilRUG) betrug der Rückgang lediglich moderate -0,9% und befindet sich unter dem von der Geschäftsführung prognostizierten Bereich. Die Kategorie Fashion konnte sogar gegen den Markttrend ein Umsatzwachstum von +1,6% verzeichnen. Die Kategorie Sports befindet sich auf Vorjahresniveau. In den Kategorien Personality, Elektro, Freizeit und Home ergab sich ein Umsatzrückgang zwischen -5,3% bis -13,5%.
Der Rückgang des Rohertrages bezogen auf den Einzelhandelsumsatz in Höhe von 25,4 Mio. € bedingt durch den Umsatzrückgang konnte durch zahlreiche Ergebnissicherungsmaßnahmen zur Effizienzsteigerung, die Sachkostensenkungen sowie die Einsparungen aus den Personalmaßnahmen mehr als aufgefangen werden.
Der Personalaufwand hat sich von 387,6 Mio. € im Vorjahr auf 377,1 Mio. € vermindert. Im Rahmen der erstmaligen Anwendung des BilRUG wurden im Vorjahr 10,0 Mio. € aus dem außerordentlichen Ergebnis umgegliedert. Die Mitarbeiteranzahl ist im Vergleich zum Vorjahr zum Bilanzstichtag um -442 auf 12.572 Mitarbeiter/-innen gesunken. Dieser Rückgang beruht im Wesentlichen auf dem Mitarbeiterabbau im Rahmen des Restrukturierungsprogramms „Fokus“ 2015. Ebenso sind durch die nicht tarifgebundene Mitgliedschaft im HDE ab Frühjahr 2013 keine Tarifsteigerungen mehr erfolgt.
Das Ergebnis nach Steuern für das Geschäftsjahr beträgt 1,9 Mio. € (Vorjahr -6,9 Mio. €) und konnte damit deutlich um 8,8 Mio. € gegenüber dem Vorjahr verbessert werden.
Das Geschäftsjahr schließt mit einem Jahresüberschuss von 1,4 Mio. € (Vorjahr -7,5 Mio. €) ab und befindet sich im prognostizierten Bereich des Vorjahres.
Finanzlage
Die Finanzierung der Gesellschaft erfolgt grundsätzlich aus dem laufenden operativen Cash Flow.
Die nachstehende Kapitalflussrechnung zeigt die Entwicklung vom 1. Oktober 2016 bis 30. September 2017 und vom 1. Oktober 2015 bis 30. September 2016.
Kapitalflussrechnung Angaben in T€ |
01.10.2016-30.09.2017 | 01.10.2015-30.09.2016 |
Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit | 27.808 | 14.023 |
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit | -10.128 | -110.088 |
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit | -25 | -3 |
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds | 17.655 | -96.068 |
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode | 111.280 | 207.348 |
Finanzmittelfonds am Ende der Periode | 128.935 | 111.280 |
Insgesamt erhöhte sich der Finanzmittelfonds im abgelaufenen Geschäftsjahr um 17,7 Mio. €. Die Position „Cash Flow aus der Investitionstätigkeit“ beinhaltet Auszahlungen in Höhe von 30,3 Mio. € für das Anlagevermögen. Des Weiteren sind Rückführungen von Finanzmittelanlagen im Wertpapierbereich in Höhe 40,0 Mio. € sowie Auszahlungen für Finanzmittelanlagen im Wertpapierbereich in Höhe von 25,0 Mio. € enthalten.
Die Summe aus Finanzmittelanlagen und flüssigen Mitteln liegt leicht über dem Vorjahr.
Vermögenslage
Die Bilanzsumme ist im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 Mio. € auf 737,8 Mio. € gestiegen.
Der Anteil der Immateriellen Vermögensgegenstände beträgt 1,3% (Vorjahr 1,3%) der Bilanzsumme und die Anteile an der Bilanzsumme bei den Sach- und Finanzanlagen betragen 12,3% (Vorjahr 12,0%).
Das Vorratsvermögen umfasst 35,0 % (Vorjahr 37,7%) der Bilanzsumme, die Forderungen und Sonstige Vermögensgegenstände 19,6% (Vorjahr 17,7%) und die Wertpapiere des Umlaufvermögens 13,6% (Vorjahr 15,6%) der Bilanzsumme.
Der Anteil der flüssigen Mittel erhöhte sich und beträgt nun 17,5% (Vorjahr 15,1%) der Bilanzsumme.
Der Anteil des Eigenkapitals beträgt 19,6% (Vorjahr 19,4%) der Bilanzsumme.
Auf die Rückstellungen und auf die kurzfristigen Verbindlichkeiten entfällt ein Anteil von 29,7% (Vorjahr 31,8%) bzw. 37,0% (Vorjahr 36,5%) der Bilanzsumme.
Gesamtaussage zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
Insgesamt hat sich die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Gesellschaft unter den vorgenannten Einflussfaktoren entwickelt wie erwartet.
Finanzielle und nicht-finanzielle Leistungsindikatoren
Die bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren für Karstadt sind der Einzelhandelsumsatz, das operative Ergebnis (EBITDA) und das Jahresergebnis.
Die Marge bezogen auf den Gesamtumsatz bzw. Einzelhandelsumsatz entwickelte sich wie folgt:
Mio. € | 01.10.2016-30.09.2017 | 01.10.2015-30.09.2016 |
Einzelhandelsumsatz | 1.927,8 | 1.962,6 |
Erlöse aus Vermietung und Verpachtung | 116,4 | 122,3 |
Dienstleistungsumsatz | 86,3 | 108,5 |
Erlöse aus Werbekostenzuschüssen | 28,9 | 31,4 |
Provisionen aus Reise- und Versicherungsvermittlung | 27,3 | 26,0 |
Großhandelsumsatz | 0,1 | 0,3 |
Umsatzerlöse | 2.186,8 | 2.251,0 |
Aufwendungen für bezogene Waren | -1.097,0 | -1.105,2 |
Aufwendungen für bezogene Leistungen | -145,9 | -174,9 |
Rohertrag | 943,9 | 971,0 |
Marge in % | 43,17 | 43,14 |
Mio. € | 01.10.2016-30.09.2017 | 01.10.2015-30.09.2016 |
Einzelhandelsumsätze | 1.927,8 | 1.962,6 |
Aufwendungen für bezogene Waren auf den EHU | -1.097,0 | -1.105,2 |
Rohertrag | 830,8 | 857,4 |
Marge in % | 43,10 | 43,69 |
Die auf die Einzelhandelsumsätze bezogene Marge verminderte sich um -0,59%-Punkte durch ein erhöht notwendig gewordenes Abschriftenvolumen zur zielgerichteten Bestandsreduzierung und aufgrund erforderlicher Kontermaßnahmen im harten Wettbewerbsumfeld.
Der Umsatz (Einzelhandelsumsatz, Kommissionsumsatz und Dienstleistungsumsatz vor BilRUG) pro m 2 eigengenutzter Verkaufsfläche betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 1.884,1 € (Vorjahr 1.874,4 €). Damit ergibt sich ein Zuwachs von +0,5%. Die Anzahl der Karstadt-Kundenkarten hat sich zum 30. September 2017 deutlich um mehr als 500.000 Kundenkarten auf knapp 5,1 Millionen erhöht. Dies entspricht einer Steigerung von +11,6%.
Neben den vorgenannten finanziellen Leistungsindikatoren sind folgende nicht-finanzielle Leistungsindikatoren aus dem Personal- und Sozialbereich zu nennen:
Nach weitgehendem Abschluss der eingeleiteten Maßnahmen auf Basis des Sanierungskonzeptes „Fokus“, beschlossen vom Aufsichtsrat der Karstadt Warenhaus GmbH am 11. September 2014, sowie des nachfolgenden Interessensausgleichs und Sozialplans „Fokus“ vom 21. Februar 2015, wurde der Schwerpunkt im Geschäftsjahr 2016/2017 auf die weitere Umsetzung der sogenannten Spezialisierung (Teams für Verkauf, Kasse und Warenservice) und die Optimierung der Logistikprozesse gesetzt. Bis zum Ende des Geschäftsjahres konnte in bzw. für 59 Filialen der Prozess der sogenannten zentralen Warenmanipulation im Bereich Fashion eingeführt werden. Hierdurch können Tätigkeiten in der Prozesskette deutlich nach vorne verlagert und effizienter gestaltet werden. Im Geschäftsjahr 2017/2018 ist die flächendeckende Umsetzung für alle Filialen und die Ausweitung auf weitere Bereiche geplant.
Einführung eines Prämiensystems in allen Standorten
Im Februar 2017 konnte nach erfolgreichem Test in einem Teil der Filialen ein Prämierungssystem in allen Filialen eingeführt werden. Kern des Prämierungsmodells ist es, die Mitarbeiter am persönlichen Verkaufserfolg in Form einer Prämie für die individuell erfassten Bedienumsätze partizipieren zu lassen. Neben dieser Prämie für die Mitarbeiter in den Verkaufsteams erhalten Mitarbeiter der Kassenteams eine Prämie auf Basis ihrer persönlichen Kassiermengen und Umsätze sowie die Mitarbeiter in den Warenserviceteams, Filialverwaltungsbereichen, Facilitymanagement sowie Servicecenter maßgeblich auf Basis der Ist-Umsätze in den Standorten bzw. des Unternehmens. Für das neue Geschäftsjahr ist die Einführung der Prämierung für Kundenkartenakquise sowie die Überarbeitung der Prämierungssysteme für Abteilungsleiter vorgesehen.
Analyse und Optimierung der Personalstrukturen
Die demografische Entwicklung ist auch in der internen Strukturbetrachtung ein wichtiges Thema bei Karstadt. Die Vorausschau der Altersstrukturen je Standort und Bereich ist maßgebliche Basis für die bedarfsgerechte Akquise von neuen Auszubildenden. Das Durchschnittsalter liegt konstant bei 48 Jahren jeweils zum 30. September 2017 bzw. 2016. Der Anteil der unter Dreißigjährigen an der Gesamtbelegschaft konnte wieder auf über 10 Prozent gesteigert werden.
Ein weiteres wichtiges Themengebiet ist der zielgerichtete frequenz- und arbeitsmengenorientierte Mitarbeitereinsatz. Hierzu sind entsprechende Rahmenbedingungen wichtig. Neben der bereits 2016 erfolgten Einführung eines neuen Systems zur Personaleinsatzplanung, konnte der prozentuale Anteil der Teilzeitbeschäftigten zum Stichtag 30. September von 48% auf 49% erneut gesteigert werden. Darüber hinaus wurde der Einsatz in den Filialen insbesondere im Jahres-, Wochen- und Tagesverlauf über Analyse der Umsätze pro Mitarbeiterstunde gesteuert. Parallel wurde die ständige Optimierung des kundenorientierten flexiblen Mitarbeitereinsatzes im Rahmen individualrechtlicher Vereinbarungen sowie kollektivrechtlich in vielfältigen konstruktiven Verhandlungen mit den örtlichen Arbeitnehmervertretungen fortgesetzt, um auch hier eine zeitgemäße Basis einer kundenorientierten Personaleinsatzplanung zu gewährleisten.
Standortportfolio
Im Geschäftsjahr 2016/2017 erfolgten keine Veränderungen des Standortportfolios.
Unverändert ist der Neubau der Filiale Berlin-Kudamm geplant. Im Herbst 2018 soll die neue Filiale in Berlin Tegel eröffnet werden.
Karstadt Tarifweg
Auf tarifpolitischer Ebene wurden nach dem in 2013 vollzogenen Ausstieg der Karstadt Warenhaus GmbH aus der Tarifbindung der Flächentarifverträge des deutschen Einzelhandels die Verhandlungen zum „Karstadt Tarifweg“ mit den Sozialpartnern und der Gewerkschaft ver.di fortgesetzt und konnten am 02. Dezember 2016 durch eine Tarifeinigung, die eine langjährige Standort- und Beschäftigungssicherung, Entgeltsteigerungen in Abhängigkeit von wirtschaftlichen Komponenten und Modalitäten zur Zahlung von Urlaubs- und Weihnachtsgeld beinhaltet, zum Abschluss gebracht werden. Ein entsprechender Zukunftstarifvertrag wurde vereinbart.
Optionen für lebensältere Mitarbeiter
Unter der Zielsetzung, einzelnen lebensälteren Mitarbeitern einen leichteren Übergang in den Ruhestand zu ermöglichen und den Bedürfnissen nach reduzierter Arbeitsbelastung Rechnung zu tragen, wurden im Berichtszeitraum „Optionen für lebensältere Mitarbeiter“ unter Berücksichtigung betrieblicher Belange erarbeitet und im Oktober 2016 als Gesamtbetriebsvereinbarung abgeschlossen. Sie beinhaltet Regelungen zur Altersteilzeit, zu Ausgleichszahlungen/Abfindungen bei Übergang in den Ruhestand sowie zur Reduzierung des Arbeitsumfangs. Die Anwendung dieser Instrumente wird fallweise entschieden.
Gesamtbetriebsvereinbarung zum betrieblichen Gesundheitsmanagement
Am 15. September 2017 wurde eine Gesamtbetriebsvereinbarung zum betrieblichen Gesundheitsmanagement abgeschlossen. Das Thema Gesundheit soll nicht auf Einzelaktionen begrenzt werden. Das betriebliche Gesundheitsmanagement ist ein kontinuierlicher, fest bei Karstadt zu verankernder Kreislauf aus Analyse, Planung, Umsetzung und Überprüfung. Im betrieblichen Gesundheitsmanagement ist die systematische, zielorientierte und kontinuierliche Steuerung aller betrieblichen Prozesse – mit dem Ziel, Gesundheit, Leistung und Erfolg für den Betrieb und alle seine Beschäftigten zu erhalten und zu fördern. Daneben sind eine Verringerung des Krankenstandes sowie eine Steigerung der Produktivität mögliche Nebeneffekte.
Die Umsetzung eines betrieblichen Gesundheitsmanagement ist auch als Wertschätzung gegenüber den Mitarbeiter zu verstehen. Damit unterstützt es in diesem Sinne auch die im letzten Geschäftsjahr definierten „Standards bei besonderen Mitarbeiteranlässen“, die entsprechend regeln, wie in Form von Aufmerksamkeit und Gestaltung besondere persönliche Anlässe von Mitarbeitern, wie zum Beispiel Hochzeiten oder Jubiläen, unternehmenseinheitlich begleitet werden können.
Frauenquote
Die für die Gesellschaft festgesetzten Zielquoten für Frauen (Aufsichtsrat: 20 %, Geschäftsführung: 0 %, 1. und 2. Führungsebene: 25 %) wurden in der gesetzten Frist (30.06.2017) erreicht.
Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung im April 2017 für den Aufsichtsrat eine Zielfrauenquote von 25 % sowie für die Geschäftsführung eine Zielfrauenquote von 0 % festgelegt. Darüber hinaus hat die Geschäftsführung für die 1. und 2. Führungsebene unserer Gesellschaft eine Frauenquote von 30 % festgelegt. Diese sollen bis zum 30.06.2022 erreicht werden.
Personalentwicklung
Um Karstadt als attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren, setzt das Unternehmen ein breites Spektrum an Instrumenten und Kanälen (z. B. Karriereseite, Anzeigen und Messen) ein.
1. Erstausbildung
Die berufliche Erstausbildung hat traditionell einen hohen Stellenwert und Standard im Unternehmen. Unser Anspruch geht hierbei über die üblichen Ausbildungsinhalte hinaus. Daher unterstützen wir unsere Auszubildenden während der gesamten Ausbildungszeit mit gezielten Einführungsveranstaltungen, internen Seminaren, Qualifizierungsveranstaltungen und lernbegleitenden Unterlagen. Ziel ist es, die Auszubildenden gezielt im Lernprozess und in der persönlichen Weiterentwicklung zu unterstützen. Die hohe Qualität unserer Ausbildungen in 7 Berufsfeldern sichert unserem Unternehmen kompetente Mitarbeiter. Am 30. September 2017 beschäftigte Karstadt insgesamt 319 Auszubildende. Im abgelaufenen Jahr konnten 61 % der auslernenden Auszubildenden übernommen werden.
Für Abiturienten, die sich für das Duale Studium und damit für eine Karriere zur Führungskraft im Handel entschieden haben, werden Qualifizierungsmaßnamen durchgeführt, die zur fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung führen. Am 30. September 2017 beschäftigte Karstadt insgesamt 3 Dual Studierende.
2. Förderung von Führungsnachwuchskräften
Im Zeitraum vom 1. Oktober 2016 bis 30. September 2017 ermöglichten wir 18 Trainees und 4 Führungsassistenten die Teilnahme an internen Förder- und Qualifizierungsprogrammen, in denen sie auf Führungsaufgaben im Verkauf und Einkauf vorbereitet wurden. Wichtig sind uns hierbei ein offener Dialog zwischen allen Hierarchieebenen und eine Erweiterung des eigenen Netzwerkes.
3. Training und fachliche Qualifizierung
In der Karstadt Akademie wurden die Mitarbeiter/-innen der Filialen und des Servicecenters qualifiziert und erhielten die Chance, sich im Hinblick auf aktuelle Anforderungen persönlich und fachlich weiter zu entwickeln. An den Schulungen des Bildungsprogramms Verkauf haben in diesem Geschäftsjahr insgesamt 456 Mitarbeiter/-innen teilgenommen. Zur fachlichen Qualifizierung unserer Mitarbeiter wurde das Lernformat Fernlehrgänge weiter kontinuierlich genutzt. An den 10 Fernlehrgängen mit 15 Lernbriefen nahmen in diesem Geschäftsjahr insgesamt 283 Mitarbeiter/-innen teil.
Auch die Fachlehrgänge der Industrie wurden wieder intensiv besucht. 564 Mitarbeiter/-innen haben an 16 ausgeschriebenen Lehrgängen teilgenommen.
Beide fachlichen Qualifizierungsmaßnahmen werden im neuen Geschäftsjahr fortgesetzt.
Prognose-, Chancen- und Risikobericht
Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft hat an Stärke und Breite gewonnen. Neben den Konsumausgaben tragen nun auch das Auslandsgeschäft und die Investitionen zur Expansion bei. Die sehr hohe konjunkturelle Dynamik in der ersten Hälfte des laufenden Jahres wird sich zwar etwas abschwächen. Gleichwohl nimmt die Wirtschaftsleistung in diesem und im nächsten Jahr stärker zu als die Produktionskapazitäten wachsen. Im Ergebnis steigt die gesamtwirtschaftliche Auslastung, und die Wirtschaftsleistung liegt über dem Produktionspotenzial. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte in diesem Jahr um +1,9% und im nächsten Jahr um +2,0% zulegen (kalenderbereinigt 2,2% bzw. 2,1%). Die Arbeitslosigkeit geht weiter zurück, die Quote sinkt auf 5,7% im Jahr 2017 und 5,5% im Jahr 2018 (nach 6,1% im Vorjahr). Allerdings wird sich der Beschäftigungsaufbau verlangsamen. Die Teuerungsrate steigt deutlich, da die Ölpreise nicht mehr zurückgehen; vermehrt macht sich auch der heimische Preisdruck bemerkbar. Die Inflation wird daher mit +1,7% in diesem und im nächsten Jahr merklich höher ausfallen als im vergangenen Jahr, als die Verbraucherpreise nur um +0,5% zulegten. Die öffentlichen Haushalte erzielen spürbare Überschüsse, die nicht nur konjunkturell bedingt sind. Sofern die nächste Bundesregierung die sich aus den strukturellen Budgetüberschüssen ergebenden Spielräume für Abgabensenkungen oder Mehrausgaben nutzt, wäre die Finanzpolitik nicht nur in diesem, sondern auch im weiteren Prognosezeitraum expansiv ausgerichtet, andernfalls würde sie ab dem kommenden Jahr in etwa neutral wirken.
Für das Jahr 2018 erwartet der Sachverständigenrat einen Zuwachs des Bruttoinlandproduktes von +2,2%. Die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte werden mit leicht abnehmendem Tempo weiter zulegen. Zwar verlangsamt sich der Beschäftigungsaufbau etwas, jedoch beschleunigt sich der Lohnanstieg aufgrund der in Teilen bereits erkennbaren und sich im Prognosezeitraum voraussichtlich verstärkenden Knappheiten am Arbeitsmarkt. Die Exporte werden von der kräftigen Weltkonjunktur, insbesondere vom sich fortsetzenden Aufschwung im Euroraum, stimuliert; nur teilweise wird dies durch die zuletzt recht kräftige Aufwertung des Euro ausgeglichen, die die preisliche Wettbewerbsfähigkeit verringert und daher dämpfend wirkt. Die Inflationsrate wird sich voraussichtlich leicht beschleunigen auf +1,7% im kommenden Jahr. Da von den Energiepreisen im Prognosezeitraum annahmegemäß keine größeren Impulse auf den Preisauftrieb ausgehen, werden die Verbraucherpreise in ähnlichem Tempo zulegen. Kräftiger als hier prognostiziert könnte die deutsche Wirtschaft expandieren, falls die neue Bundesregierung über die verfassungsrechtlich gebotene steuerliche Freistellung des Existenzminimums hinausgehende Abgabenentlastungen beschließt. Bereits kurzfristig würde dies die Nachfrage stimulieren. Allerdings könnte sich auch angesichts der ohnehin gut ausgelasteten Kapazitäten der Preisanstieg verstärken.
Für das kommende Geschäftsjahr plant Karstadt daher mit einem leichten Anstieg des Einzelhandelsumsatzes im vergleichbaren Filialportfolio. Es wird im kommenden Berichtszeitraum keine Veränderungen im Filialportfolio geben, die Einfluss auf die Zahlen haben werden. Im Herbst 2018 soll die neue Filiale in Berlin Tegel eröffnen.
Nach Beendigung des für drei Jahre angelegten Turnaround-Programms „Fokus“, hat die Gesellschaft sich sowohl ergebnis- als auch liquiditätswirksam stabilisiert. Karstadt wird nunmehr verstärkt in die Neuausrichtung des Geschäftsmodells Warenhaus investieren und damit weitere wichtige Schritte für eine nachhaltig erfolgreiche Positionierung als Warenhaus im deutschen Einzelhandel vollziehen. Dabei wird das in den letzten Jahren erfolgreich geschärfte Kostenbewusstsein konsequent weiter fortgeführt und darüber hinaus an zusätzlichen Ertragschancen und -steigerungen intensiv gearbeitet.
Karstadt erwartet im kommenden Geschäftsjahr ein ausgeglichenes Jahresergebnis, welches auf einer operativen Ergebniserwartung (EBITDA) im mittleren zweistelligen Millionenbereich fußt.
Die Finanzierung des Geschäfts plant Karstadt weiterhin über den laufenden Cash-Flow, da zu jeder Zeit über einen ausreichenden Liquiditätsbestand verfügt wird. Sinnvolle alternative Finanzierungsinstrumente werden dabei ständig überprüft und bewertet.
Die Herausforderungen der Digitalisierung, die geplante Rückkehr in den Flächentarifvertrag und die zielgerichtete Umsetzung der „Blauen Agenda“ stellen für Karstadt wichtige Aufgaben dar, die die Gesellschaft über die nächsten Jahre begleiten werden. Karstadt erwartet jedoch, durch die Umsetzung dieser Themen an Attraktivität sowohl für Kunden als auch Mitarbeiter weiter zu gewinnen, um damit kontinuierlich sowohl Umsatz als auch Ergebnis nachhaltig und profitabel steigern zu können.
Risikomanagement
Das Risikomanagementsystem wird eigenständig geführt und ist eng mit der internen „Integrierten Controlling-Plattform“ verzahnt.
Zusätzlich finden in regelmäßigen Abständen Risikomanagement-Audits bzw. bilaterale Gespräche mit den jeweiligen Führungskräften, die zu der Risikosituation ihrer Geschäftsbereiche Stellung nehmen, statt. Jedes Quartal tagt zudem der Risiko- und Compliance Management Ausschuss, welcher aus 7 Personen besteht, die zusammen die komplette Wertschöpfungskette und wesentliche Unterstützungsprozesse abdecken. In den Sitzungen wird jeweils ein umfassendes aktuelles Bild der Risikolandschaft des Unternehmens erörtert, mögliche Maßnahmen bewertet und deren Umsetzung bei Bedarf verabschiedet.
Das Risikomanagement bei Karstadt durchläuft vier Phasen:
Risikoidentifikation: | die strukturierte Erfassung der wesentlichen, d. h. bestandsgefährdenden Risiken. |
Risikobewertung: | die systematische Bewertung aller Risiken nach Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit. |
Der Bewertungszeitraum beträgt 12 Monate. | |
Risikoreporting: | die quartalsweise Berichterstattung an den Risiko- und Compliance Management Ausschuss. |
Das als technische Unterstützung hierzu genutzte IT-System erfüllt alle Anforderungen an Revisionssicherheit, Datenschutz und Nachvollziehbarkeit. | |
Risikonavigation: | die Steuerung der Risiken mit Hilfe von Maßnahmen, die eine Risikoakzeptanz, Risikoreduzierung, Risikoverlagerung oder Risikovermeidung zur Folge haben. |
Aus dem Risikomanagement leitet Karstadt folgende wesentlichen Risiken ab. Dabei werden eine Einschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit und die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vorgenommen. Die Risiken werden als „hoch“, „mittel“ oder „gering“ klassifiziert.
Marktrisiken und Absatzrisiken aus Wettbewerbsdruck
Der Einzelhandel und damit auch Karstadt sind weiterhin stark abhängig von Konjunktur und Konsumklima in Deutschland. Es ist weiterhin mit starkem Zuwachs der Einzelhandelsfläche auch in den Innenstädten, insbesondere durch Centerentwicklungen, zu rechnen. Darüber hinaus bestehen Risiken durch die zunehmende Vertikalisierung von Händlern und Herstellern sowie den Eintritt von internationalen Handelsunternehmen in den deutschen Markt.
Diesen Risiken versucht Karstadt durch eine konsequente Neuausrichtung der Warenhäuser auf standortspezifische Anforderungen, eine lokale Sortimentsabgrenzung gegenüber den Vertikalisten durch Exklusiv-Sortimente sowie eine starke Zielgruppenfokussierung gegenüberzutreten. Darüber hinaus setzt Karstadt auf eine optimierte Einkaufssteuerung sowie Kooperationen mit Lieferanten (Depot- und Concession-Partnerschaften) und weiteren Geschäftspartnern.
Die zentrale Herausforderung des stationären Handels sind jedoch die stetig steigenden Umsätze und Marktanteile der Internetanbieter. Laut HDE wird sich der Online Umsatz im Kalenderjahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 10% auf 48,7 Mrd. € steigern. Das veränderte Konsumentenverhalten, hinsichtlich der neuen Einkaufsmöglichkeiten und die Preistransparenz führen zu dieser Entwicklung, deren Ende nicht absehbar ist. Neue Marktteilnehmer, aber insbesondere bekannte Anbieter wie z. B. Amazon oder Zalando bieten konkurrierende Sortimente zum stationären Handel an und bestimmen in zahlreichen Branchen bereits die Preise. Die Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung sind deutlich spürbar.
Den hier genannten Risiken tritt Karstadt nun mit einer Neuausrichtung der Vertriebswege im Rahmen der blauen Agenda entgegen. Die intelligente Vernetzung von zuvor getrennten Vertriebskanälen soll Karstadt zu einem vollwertigen Omni-Channel-Anbieter machen, der den Kundennutzen in den Vordergrund seiner Aktivitäten rückt. Dabei soll die Erhöhung der Kundenbindung über die Kundenkarte dazu dienen, die Präferenzen unserer Kunden noch besser zu identifizieren.
Künftige, unvorhersehbare Entwicklungen und Ereignisse können daher Anpassungen in der Erwartungshaltung nach sich ziehen und zu Abweichungen im Vergleich zu den prognostizierten Werten führen.
Das Marktrisiko wird als hoch eingestuft.
Wechselkursrisiken
Zur Begrenzung von Währungsrisiken im Zusammenhang mit der Beschaffung von Waren in fremder Währung werden Devisentermingeschäfte abgeschlossen. Zu weiteren Details verweisen wir auf Seite 28 des Anhangs.
Das Wechselkursrisiko wird als gering eingestuft.
Personalrisiken
Die erfolgte Anpassung des Personalbestandes der Vorjahre und dessen Struktur birgt grundsätzlich das Risiko des Verlustes von Know How sowie des Verlusts von Leistungsträgern. Zur Vermeidung von Defiziten, insbesondere im Verkauf, werden diverse Schulungsmaßnahmen durchgeführt und junge Talente im Rahmen des wirtschaftlich Machbaren gefördert.
Dem Risiko einer unausgewogenen Altersstruktur begegnet Karstadt seit geraumer Zeit unter anderem mit einer höheren Anzahl von neuen Auszubildenden. Darüber hinaus stellt die Rückkehr in die Tarifbindung unter den aktuellen Marktbedingungen eine Herausforderung dar. Dem steht allerdings eine gestiegene Attraktivität als Arbeitgeber als Konsequenz der positiven Berichterstattung in den Medien gegenüber.
Das Personalrisiko wird als gering eingestuft.
Risiken aus der Finanzierung
Risiken bestehen in den saisonalen Schwankungen der Liquiditätszuflüsse sowie in der teilweisen Vorfinanzierung der Handelswaren. Die Gesellschaft finanziert sich komplett aus der eigenen Liquidität. Der aktuelle Liquiditätsstatus der Gesellschaft wird täglich erstellt. Zur Steuerung werden die Einnahmen und Ausgaben durch ein gesondertes Team tageweise geplant und kontrolliert sowie laufend mit der Geschäftsführung erörtert. Langfristig hängt die Entwicklung der Liquidität von der gesamten Marktentwicklung und der erfolgreichen Positionierung des Unternehmens im Markt ab.
Die Liquiditätssituation des Unternehmens hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter verbessert, da auch aufgrund der besseren Geschäftsentwicklung u.a. die Hinterlegung von Sicherheitsleistungen reduziert werden konnte. Zudem wurde damit begonnen, über die Harmonisierung von Zahlungszielen die Vorfinanzierung von Handelswaren zu stärken. Auf Grund derzeitiger Planungen ergeben sich aktuell keine absehbaren Liquiditätsrisiken.
Das Risiko aus der Finanzierung wird als gering eingestuft.
Risiken aus Abwicklung des Insolvenzverfahrens
Mit der Beendigung des Insolvenzverfahrens zum 30. September 2010 ist die Abwicklung der Auszahlung der Insolvenzquote auf den Insolvenzverwalter der Karstadt GmbH i. I. gemäß Insolvenzplan übergegangen. Die Karstadt Warenhaus GmbH hat dort die im Insolvenzplan festgelegte Planquote in Höhe von 62,7 Mio. € sowie eine Sicherheitsreserve hinterlegt. Zum 30. September 2017 beträgt die bisher nicht ausgezahlte Verpflichtung 11,3 Mio. €. Die Gesellschaft sieht keine Anzeichen, dass der im Insolvenzplan festgelegte Betrag nicht ausreicht. Darüber hinaus sind derzeit keine weiteren Chancen und Risiken für die Gesellschaft aus der Beendigung der Insolvenz erkennbar, die nicht durch die oben genannten Sicherheitsreserven abgedeckt sind.
Das Risiko aus der Abwicklung des Insolvenzverfahrens wird als gering eingestuft.
Dank an alle Mitarbeiter/innen
Die Geschäftsführung der Karstadt Warenhaus GmbH bedankt sich bei allen Mitarbeitern für ihr allzeit hohes Engagement und die Bereitschaft den eingeschlagenen Strategiekurs mit zu tragen.
Nicht nur das Ziel, hohe Kundenzufriedenheit mit motivierten Mitarbeitern zu erlangen, sondern auch die Freude täglich etwas Besonderes zu bieten, sind Ansporn, auch im laufenden Geschäftsjahr unseren Kunden ein schönes und empathisches Einkaufserlebnis zu offerieren. In diesem Sinne gilt der Dank allen unseren Mitarbeitern und ebenso unseren Kunden für Ihre Treue zu Karstadt.
Essen, den 28. Dezember 2017
Die Geschäftsführung
gez. Dr. Fanderl
gez. Müllenbach
gez. Reinery
Bilanz zum 30. September 2017
AKTIVA
Angaben in T€ |
Anhang Textziffer | 30.09.2017 | 30.09.2016 |
Anlagevermögen | |||
Immaterielle Vermögensgegenstände | 1 | 9.765 | 9.299 |
Sachanlagen | 1 | 82.051 | 84.111 |
Finanzanlagen | 1 | 9.075 | 3.988 |
100.891 | 97.398 | ||
Umlaufvermögen | |||
Vorräte | 2 | 258.271 | 278.197 |
Forderungen und Sonstige Vermögensgegenstände | 3 | 144.916 | 130.486 |
Wertpapiere des Umlaufvermögens | 4 | 100.000 | 115.000 |
Flüssige Mittel | 5 | 128.935 | 111.280 |
632.122 | 634.963 | ||
Rechnungsabgrenzungsposten | 4.792 | 4.633 | |
Bilanzsumme | 737.805 | 736.994 | |
PASSIVA |
|||
Angaben in T€ |
Anhang Textziffer | 30.09.2017 | 30.09.2016 |
Eigenkapital | 6 | ||
Gezeichnetes Kapital | 130.000 | 130.000 | |
Kapitalrücklage | 12.857 | 12.857 | |
Bilanzgewinn | 1.386 | 0 | |
144.243 | 142.857 | ||
Rückstellungen | 7 | 219.179 | 234.319 |
Verbindlichkeiten | 8 | 272.689 | 268.672 |
Rechnungsabgrenzungsposten | 9 | 101.694 | 91.146 |
Bilanzsumme | 737.805 | 736.994 |
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2016 bis 30. September 2017
Angaben in T€ |
Anhang Textziffer | 01.10.2016-30.09.2017 | 01.10.2015-30.09.2016 |
Umsatzerlöse | 10 | 2.186.821 | 2.250.982 |
Sonstige betriebliche Erträge | 11 | 44.379 | 38.376 |
Materialaufwand | 12 | -1.242.877 | -1.280.093 |
Personalaufwand | 13 | -377.150 | -387.563 |
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen | 14 | -26.781 | -41.888 |
Sonstige betriebliche Aufwendungen | 15 | -580.510 | -579.348 |
Aufwendungen aus Verlustübernahme | 16 | 0 | -3.271 |
Zinsergebnis | 17 | 723 | -1.868 |
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 18 | -2.690 | -2.212 |
Ergebnis nach Steuern | 1.915 | -6.885 | |
Sonstige Steuern | -529 | -598 | |
Jahresüberschuss/-fehlbetrag | 1.386 | -7.483 | |
Verlustvortrag aus dem Vorjahr | 0 | -352.088 | |
Entnahmen aus der Kapitalrücklage | 0 | 318.141 | |
Entnahmen aus anderen Gewinnrücklagen | 0 | 21.230 | |
Ertrag aus der Kapitalherabsetzung | 0 | 20.200 | |
Bilanzgewinn | 1.386 | 0 |
Anhang
Grundlagen des Jahresabschlusses
Allgemeine Grundlagen
Die Karstadt Warenhaus GmbH ist unter der Firma Karstadt Warenhaus GmbH beim Amtsgericht Essen, Deutschland, (HRB 18928) eingetragen. Sitz der Gesellschaft ist Essen. Die Anschrift lautet: Karstadt Warenhaus GmbH, Theodor-Althoff-Straße 2, 45133 Essen.
Der Abschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2016 bis 30. September 2017 der Karstadt Warenhaus GmbH wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches für Kapitalgesellschaften (§§ 264 ff.) und den ergänzenden Vorschriften des GmbH-Gesetzes aufgestellt. Zum 1. Oktober 2016 wurden erstmalig die neuen Bilanzierungsvorschriften nach dem Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz (BilRUG) angewandt.
Die Gesellschaft ist eine große Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 3 HGB.
Das Geschäftsjahr der Karstadt Warenhaus GmbH umfasst 12 Monate.
Zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung sind in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen. Alle Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung sind zudem in T€ dargestellt. Wir weisen darauf hin, dass Rundungsdifferenzen zu den sich mathematisch genau ergebenden Werten (Geldeinheiten, Prozentangaben usw.) auftreten können.
Konsolidierungskreis
Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der SIGNA Retail GmbH, Wien/Österreich, einbezogen, der beim Handelsgericht Wien eingereicht wird.
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Bei den unter den Immateriellen Vermögensgegenständen ausgewiesenen ähnlichen Rechten handelt es sich vor allem um erworbene Software. Diese ist zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. Außerplanmäßige Abschreibungen werden in den Fällen vorgenommen, in denen der beizulegende Wert den Buchwert unterschreitet.
Den planmäßigen Abschreibungen wurden folgende Nutzungsdauern unterstellt:
Vermögensgegenstände | Nutzungsdauer |
Software | 3 – 10 Jahre |
Lizenzen, Nutzungs- und ähnliche Rechte | Vertragsdauer oder kürzerewirtschaftliche Nutzungsdauer |
Übrige Immaterielle Vermögensgegenstände | 5 – 10 Jahre |
Die Sachanlagen sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt. Den planmäßigen Abschreibungen wurden folgende Nutzungsdauern unterstellt:
Vermögensgegenstände | Nutzungsdauer |
Mietereinbauten | Vertragsdauer oder kürzerewirtschaftliche Nutzungsdauer |
Hardware | 3 Jahre |
Gondolen, Kühlmöbel, Regale, Schränke, Theken und ähnliche Geschäftsausstattung in den Warenhäusern | 10 Jahre |
Warensicherungsanlagen | 11 Jahre |
Übrige Betriebs- und Geschäftsausstattung | 2 – 23 Jahre |
Außerplanmäßige Abschreibungen werden in den Fällen vorgenommen, in denen der beizulegende Wert den Buchwert unterschreitet.
Bei den Finanzanlagen wurden die Anteile an verbundenen Unternehmen und die Beteiligungen zu Anschaffungskosten bilanziert; außerplanmäßige Abschreibungen werden in den Fällen vorgenommen, in denen der beizulegende Wert den Buchwert unterschreitet.
Die Warenvorräte wurden mit den Einstandswerten unter Berücksichtigung von sorgfältig bemessenen Abschlägen nach Altersstruktur und Gängigkeit bewertet.
Für die Kategorien Fashion, Personality, Home, Freizeit, Elektro und Sports kam das Warenwirtschaftssystem FORWARD zum Einsatz. Dabei werden die einzelnen Artikel mit dem gleitenden Durchschnittseinstandspreis bewertet. Zusätzlich erfolgt die verlustfreie Bewertung auf Artikelebene, indem der erwartete Verkaufspreis dem Durchschnittseinstandspreis zuzüglich den bis zum Verkauf anfallenden Teilkosten gegenüber gestellt wird. Für die Kategorie Süßwaren wird der Einstandswert überwiegend durch Abzug des Kalkulationsaufschlages von den zu Verkaufspreisen aufgenommenen Beständen ermittelt.
Außerplanmäßige Abschreibungen werden in den Fällen vorgenommen, in denen der beizulegende Wert der Warenvorräte den Buchwert unterschreitet.
Die Forderungen und Sonstigen Vermögensgegenständen sind zum Nennwert angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken sind durch Wertberichtigungen berücksichtigt worden.
Die Wertpapiere des Umlaufvermögens sind zu Anschaffungskosten bilanziert.
Als Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Aktivseite Ausgaben vor dem Bilanzstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand der Folgejahre darstellen. Auf der Passivseite werden Einnahmen vor dem Bilanzstichtag ausgewiesen, soweit sie Ertrag der Folgejahre darstellen.
Die Rückstellungen für Pensionen wurden versicherungsmathematisch mit dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Verwendung der Richttafeln 2005G von Klaus Heubeck und nach RV-AGAnpG 2007 auf der Basis eines Zinsfußes von 3,77% ermittelt. Es handelt sich um den von der Deutschen Bundesbank ermittelten und veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen 10 Geschäftsjahre. Rentensteigerungen wurden mit 1,75% berücksichtigt. Es wurde eine Fluktuationsrate von durchschnittlich 5,0% angesetzt. Der von der Deutschen Bundesbank ermittelte und veröffentlichte durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre beläuft sich auf 2,91%. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Pensionsrückstellungen nach Maßgabe des durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren (3,77%) und dem Ansatz der Pensionsrückstellungen nach Maßgabe des durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren (2,91%) beträgt 4,1 Mio. €. Gewinne dürfen nur ausgeschüttet werden, wenn die nach der Ausschüttung verbleibenden frei verfügbaren Rücklagen zuzüglich eines Gewinnvortrags und abzüglich eines Verlustvortrags mindestens dem sich unter Berücksichtigung von latenten Steuern ergebenden Unterschiedsbetrag entsprechen.
Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen decken alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Die Rückstellungen wurden in Höhe des Erfüllungsbetrags angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist, um zukünftige Zahlungsverpflichtungen abzudecken. Bei der Ermittlung der Rückstellungen werden zukünftige Preis- und Kostensteigerungen berücksichtigt, wenn ausreichend objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden und von der Deutschen Bundesbank herausgegebenen durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre zum 30. September abgezinst. Die Bewertung der Rückstellung für Altersteilzeitverpflichtungen erfolgte mit einem Diskontierungszinssatz von 1,38% sowie unter Berücksichtigung eines Gehaltstrends von 2,0%.
Die Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt.
Nicht kursgesicherte Währungsforderungen und -verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von unter einem Jahr werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet.
Aus Differenzen zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten wird ein Überhang an passiven latenten Steuern angesetzt, wenn insgesamt von einer Steuerbelastung in den künftigen Geschäftsjahren auszugehen ist. Sofern insgesamt eine künftige Steuerentlastung erwartet wird, wurde von dem Wahlrecht Gebrauch gemacht, keine aktiven latenten Steuern anzusetzen.
Die passiven latenten Steuern betreffen im Wesentlichen das Anlagevermögen und wurden mit den sich aus den Rückstellungen ergebenden aktiven latenten Steuern verrechnet. Nach Verrechnung verbleibt ein Aktivüberhang, der wie oben beschrieben nicht angesetzt wird.
Die Bewertung von latenten Steuern erfolgt auf der Grundlage des geltenden Körperschaftsteuersatzes sowie entsprechend den gewerbesteuerlichen Hebesätzen der Städte und Gemeinden mit Karstadt-Standorten. Unter Berücksichtigung von Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag sowie Gewerbesteuer ergab sich im Geschäftsjahr ein Steuersatz von rd. 31%.
Erläuterungen zur Bilanz
1 Entwicklung des Anlagevermögens
Historische Anschaffungs- und Herstellungskosten | |||||
Angaben in T€ |
Stand zum 01.10.2016 | Zugang lfd. Jahr | Umbuchungen | Abgang lfd. Jahr | Stand zum 30.09.2017 |
Immaterielle Vermögensgegenstände | |||||
Entgeltlich erworbene Software, Lizenzen sowie Nutzungs- und ähnliche Rechte | 226.903 | 4.710 | 48 | -764 | 230.897 |
Geleistete Anzahlungen | 48 | 122 | -48 | 0 | 122 |
226.951 | 4.832 | 0 | -764 | 231.019 | |
Sachanlagen | |||||
Mietereinbauten | 315.230 | 3.105 | 154 | -175 | 318.314 |
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 547.762 | 13.281 | 0 | -9.999 | 551.044 |
Anlagen im Bau | 267 | 3.994 | -154 | 0 | 4.107 |
863.259 | 20.380 | 0 | -10.174 | 873.465 | |
Finanzanlagen | |||||
Anteile an verbundenen Unternehmen | 3.959 | 5.088 | 0 | 0 | 9.047 |
Beteiligungen | 74.929 | 0 | 0 | 0 | 74.929 |
78.888 | 5.088 | 0 | 0 | 83.975 | |
1.169.098 | 30.300 | 0 | -10.938 | 1.188.460 |
Kumulierte Abschreibungen | ||||
Angaben in T€ |
Stand zum 01.10.2016 | Zugang lfd. Jahr | Abgang lfd. Jahr | Stand zum 30.09.2017 |
Immaterielle Vermögensgegenstände | ||||
Entgeltlich erworbene Software, Lizenzen sowie Nutzungs- und ähnliche Rechte | 217.652 | 4.366 | -764 | 221.254 |
Geleistete Anzahlungen | 0 | 0 | 0 | 0 |
217.652 | 4.366 | -764 | 221.254 | |
Sachanlagen | ||||
Mietereinbauten | 294.892 | 5.253 | -175 | 299.970 |
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 484.256 | 17.162 | -9.973 | 491.445 |
Anlagen im Bau | 0 | 0 | 0 | 0 |
779.148 | 22.415 | -10.148 | 791.415 | |
Finanzanlagen | ||||
Anteile an verbundenen Unternehmen | 0 | 0 | 0 | 0 |
Beteiligungen | 74.900 | 0 | 0 | 74.900 |
74.900 | 0 | 0 | 74.900 | |
1.071.700 | 26.781 | -10.912 | 1.087.569 |
Buchwerte | ||
Angaben in T€ |
Stand zum 30.09.2017 | Stand zum 30.09.2016 |
Immaterielle Vermögensgegenstände | ||
Entgeltlich erworbene Software, Lizenzen sowie Nutzungs- und ähnliche Rechte | 9.643 | 9.251 |
Geleistete Anzahlungen | 122 | 48 |
9.765 | 9.299 | |
Sachanlagen | ||
Mietereinbauten | 18.344 | 20.338 |
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 59.600 | 63.506 |
Anlagen im Bau | 4.107 | 267 |
82.051 | 84.111 | |
Finanzanlagen | ||
Anteile an verbundenen Unternehmen | 9.047 | 3.959 |
Beteiligungen | 29 | 29 |
9.075 | 3.988 | |
100.891 | 97.398 |
Anteilsbesitz (Stand 30.09.2017)
Name und Sitz der Gesellschaft | Anteil am Kapital in % |
Eigenkapital in T€ |
Ergebnis in T€ |
Verbundene Unternehmen | |||
Le Buffet Restaurant&Café Gesellschaft mbH, Essen * | 100 | 4.533 | -285 |
Karstadt Marktplatz GmbH, Essen 1) * | 50,1 | 9.594 | -561 |
Hood Media GmbH, Düren 2) 3) | 70,0 | 1.245 | 646 |
Beteiligungen | |||
Karstadt Feinkost Verwaltungs GmbH, Köln 3) | 74,8 | 33 | 0 |
Karstadt Feinkost GmbH & Co. KG, Köln 3) | 74,9 | 29.557 | -1.032 |
1) Rumpfgeschäftsjahr
2) mittelbar
3) 31.12.2016
* ungeprüft
T€ | 30.09.2017 | 30.09.2016 |
Hilfs- und Betriebsstoffe | 2.145 | 2.183 |
Waren | 256.126 | 276.014 |
258.271 | 278.197 |
3 FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
T€ | 30.09.2017 | 30.09.2016 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 13.411 | 12.553 |
Forderungen gegenverbundene Unternehmen | 37.717 | 954 |
davon gegen die Gesellschafterin | 35.880 | 0 |
Sonstige Vermögensgegenstände | 93.788 | 116.979 |
144.916 | 130.486 |
Bei der Forderung gegen die Gesellschafterin handelt es sich um ein kurzfristig gegebenes besichertes Darlehen. Die übrigen Forderungen gegen verbundene Unternehmen (3,1 Mio. €, Vorjahr 1,0 Mio. €) betreffen die monatlichen Verrechnungen mit der Karstadt Sports GmbH und der Le Buffet Restaurant&Café Gesellschaft mbH aus Lieferungen und Leistungen.
Unter der Position Sonstige Vermögensgegenstände werden nicht freiverfügbare Bankguthaben in Höhe von 67,4 Mio. € ausgewiesen, die als Sicherheiten überwiegend für Verpflichtungen aus Warenlieferungen und Devisengeschäften verpfändet sind.
4 WERTPAPIERE DES UMLAUFVERMÖGENS
T€ | 30.09.2017 | 30.09.2016 |
Wertpapiere | 100.000 | 115.000 |
Im Rahmen der Finanzdisposition wurden zur Optimierung des Finanzergebnisses neue Wertpapiere in Form von Kassascheinen in Höhe von 25 Mio. € erworben und bestehende Kassascheine in Höhe von 40 Mio. € zurückgeführt.
5 FLÜSSIGE MITTEL
T€ | 30.09.2017 | 30.09.2016 |
Kassenbestand | 15.478 | 12.162 |
Guthaben bei Kreditinstituten | 113.457 | 99.118 |
128.935 | 111.280 |
Die Signa Retail GmbH, Wien/Österreich, hält sämtliche Anteile an der Karstadt Warenhaus GmbH. Das Geschäftsjahr schließt mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 1.386 T € ab. Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresüberschuss auf neue Rechnung vorzutragen.
Die alleinige Gesellschafterin SIGNA Retail GmbH hat mit Gesellschafterbeschluss vom 16. Februar 2017 zur Deckung der bis zum 30. September 2016 aufgelaufenen Verluste der Karstadt Warenhaus GmbH, das Stammkapital der Gesellschaft im Wege der vereinfachten Kapitalherabsetzung gemäß §§ 58a ff. GmbHG von EUR 150.200.000,00 um EUR 20.200.000,00 auf EUR 130.000.000,00 herabgesetzt und zwar gemäß § 58e GmbHG mit bilanzieller Rückwirkung zum 30. September 2016. Die Eintragung der Kapitalherabsetzung im elektronischen Handelsregister erfolgte am 23. Februar 2017.
Gemäß §58d Abs. 2 GmbHG darf innerhalb der ersten fünf Jahre nach der Kapitalherabsetzung nur ausgeschüttet werden, wenn die Kapital- und die Gewinnrücklage zusammen 10% des herabgesetzten Stammkapitals erreichen. Darüber hinaus darf gemäß §58d Abs. 2 GmbHG in den auf die Kapitalherabsetzung folgenden zwei Geschäftsjahren maximal ein Gewinnanteil von 4% des Stammkapitals ausgeschüttet werden.
7 RÜCKSTELLUNGEN
T€ | 30.09.2017 | 30.09.2016 |
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 49.333 | 47.364 |
Steuerrückstellungen | 22.395 | 20.628 |
Sonstige Rückstellungen | 147.451 | 166.327 |
219.179 | 234.319 |
Mit dem PENSIONS-SICHERUNGS-VEREIN Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (PSV) wurde vereinbart, dass der PSV die bis zum 1. September 2009 erdienten Anwartschaften noch so lange trägt, bis ein Betrag von 44,1 Mio. € (Barwert zum 30. September 2010) über den PSV ausgezahlt wird. Durch die Abtretung von Teil-Beträgen aus diesem sogenannten PSV-Topf infolge von konzerninternen Betriebsübergängen beläuft sich der auf die Karstadt Warenhaus GmbH entfallende anteilige Betrag auf 39,0 Mio. € (anteiliger Barwert zum 30. September 2010). Somit bilanziert die Karstadt Warenhaus GmbH die über die 39,0 Mio. € hinausgehende Verpflichtung. Die übrigen Pensionsrückstellungen (Verpflichtungen für Rentner und unverfallbar Ausgeschiedene), für die der PSV ebenfalls zum 1. September 2009 nach den Bestimmungen des BetrAVG einstandspflichtig geworden ist, verbleiben beim PSV. Die Vereinbarung wurde gemäß den vorgesehenen Regelungen im Insolvenzplan am 24. März 2010 unterschrieben und ist durch die Bestätigung des Insolvenzgerichts wirksam geworden. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (52,9 Mio. €) wurden gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit dem zweckgebundenen Treuhandvermögen (3,6 Mio. €) verrechnet. Das zweckgebundene Treuhandvermögen wurde in Höhe des Zeitwerts (entspricht den Anschaffungskosten) verrechnet. Im Berichtszeitraum wurden Zinserträge von 0,05 Mio. € und Aufwendungen von 0,3 Mio. € verrechnet. Im Weiteren verweisen wir auf unsere Ausführungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen.
Die Steuerrückstellungen beinhalten die Gewerbe- und Lohnsteuer sowie die Risiken aus der Betriebsprüfung.
Die Sonstigen Rückstellungen enthalten vor allem ausstehende Rechnungen aus Lieferungen und Leistungen (30,8 Mio. €), Kundenbonus (24,1 Mio. €), die Vorsorge für Sozialplan und Abfindungen überwiegend im Rahmen der Restrukturierung (17,0 Mio. €), passivierte Urlaubs-, Mehrarbeits-, Sterbegeld- und Gratifikationsansprüche der Mitarbeiter/-innen (15,6 Mio. €), die Risiken aus Mietverpflichtungen (9,1 Mio. €) sowie Risiken für Reparaturverpflichtungen (8,2 Mio. €). Die Rückstellung für Ansprüche aus Altersteilzeit (7,2 Mio. €) wurde gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit dem zweckgebundenen Treuhandvermögen (2,9 Mio. €) verrechnet. Das zweckgebundene Treuhandvermögen wurde in Höhe des Zeitwerts (entspricht den Anschaffungskosten) verrechnet. Im Berichtszeitraum wurden Erträge von 0,01 Mio. € im Zinsergebnis erfasst.
8 VERBINDLICHKEITEN
davon mit einer Restlaufzeit von | ||||
T€ | 30.09.2017 | bis zu 1 Jahr | 1 bis 5 Jahre | mehr als 5 Jahre |
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 0 | 0 | 0 | 0 |
Vorjahr 30.09.2016 | 2 | 2 | 0 | 0 |
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen | 49.617 | 49.617 | 0 | 0 |
Vorjahr 30.09.2016 | 48.924 | 48.924 | 0 | 0 |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 174.924 | 174.924 | 0 | 0 |
Vorjahr 30.09.2016 | 163.320 | 163.320 | 0 | 0 |
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 0 | 0 | 0 | 0 |
Vorjahr 30.09.2016 | 1.120 | 1.120 | 0 | 0 |
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht | 7.609 | 7.609 | 0 | 0 |
Vorjahr 30.09.2016 | 8.408 | 8.408 | 0 | 0 |
Sonstige Verbindlichkeiten | 40.539 | 40.539 | 0 | 0 |
Vorjahr 30.09.2016 | 46.898 | 46.898 | 0 | 0 |
davon aus Steuern | 2.970 | 2.970 | 0 | 0 |
Vorjahr 30.09.2016 | 2.897 | 2.897 | 0 | 0 |
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit | 3.747 | 3.747 | 0 | 0 |
Vorjahr 30.09.2016 | 3.355 | 3.355 | 0 | 0 |
Stand: 30.09.2017 | 272.689 | 272.689 | 0 | 0 |
Vorjahr 30.09.2016 | 268.672 | 268.672 | 0 | 0 |
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen im Vorjahr ausschließlich die Le Buffet Restaurant&Café Gesellschaft mbH. Es handelte sich um die Verbindlichkeiten im Rahmen des Ergebnisabführungsvertrages in Höhe von 3,3 Mio. € abzüglich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (2,2 Mio. €).
Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (0,9 Mio. €, Vorjahr 1,7 Mio. €) und die Einzahlungsverpflichtung in die Rücklage (6,7 Mio. €, Vorjahr 6,7 Mio. €) der Karstadt Feinkost GmbH & Co. KG.
9 RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN PASSIVA
T€ | 30.09.2017 | 30.09.2016 |
Vermieterzuschüsse | 90.415 | 82.018 |
Zuschüsse Shops | 8.300 | 5.191 |
Reisebereich | 1.367 | 1.315 |
Sonstige | 1.612 | 2.622 |
101.694 | 91.146 |
Im Geschäftsjahr 2012/13 hat die Gesellschaft für insgesamt sechs Standorte neue Mietverträge mit der SIGNA Unternehmensgruppe abgeschlossen. Die Verträge sehen vor, dass die Gesellschaft im Gegenzug zu einer Mieterhöhung sowohl eine Standortsicherung durch Mietlaufzeitverlängerung auf 30 Jahre als auch Upfront-Zahlungen von der SIGNA Unternehmensgruppe als Vermieter erhält. Die Upfront-Zahlungen sind zum Teil zweckgebunden als Capex-/Opex-Zuschüsse für die entsprechenden Standorte. Die Vermieterzuschüsse betreffen überwiegend die Zuschüsse im Rahmen der Transaktion mit der SIGNA Unternehmensgruppe mit einer verbleibenden Laufzeit bis zu 27 Jahren.
Haftungsverhältnisse, sonstige finanzielle Verpflichtungen
Die Karstadt Warenhaus GmbH geht Haftungsverhältnisse nur nach sorgfältiger Risikoabschätzung ein. Auf Basis einer kontinuierlichen Überprüfung der Risikosituation der eingegangenen Haftungsverhältnisse und unter Berücksichtigung der bis zum Aufstellungszeitpunkt gewonnenen Erkenntnisse geht die Gesellschaft derzeit davon aus, dass die den Haftungsverhältnissen zugrunde liegenden Verpflichtungen erfüllt werden können. Daher schätzt die Karstadt Warenhaus GmbH das Risiko einer Inanspruchnahme bei allen aufgeführten Haftungsverhältnissen als unwahrscheinlich ein.
Es bestehen Mietbürgschaften in Höhe von 5,0 Mio. €, davon sind 4,7 Mio. € bis 31. Dezember 2020 befristet. Die übrigen Mietbürgschaften sind unbefristet. Darüber hinaus bestehen Bürgschaften in Höhe von 0,6 Mio. € für Transportdienstleistungen, 0,03 Mio. € für das Reisegeschäft und 0,5 Mio. € sonstige.
Weiterhin wurden Bankkonten, die in der Bilanz unter der Position Sonstige Vermögensgegenstände als nicht freiverfügbare Mittel ausgewiesen werden, als Sicherheiten in Höhe von 67,4 Mio. € überwiegend für Verpflichtungen aus Warenlieferungen und Devisengeschäften verpfändet.
Die Warenvorräte stehen wie branchenüblich unter Eigentumsvorbehalt. Zusätzlich sind die Warenvorräte sicherungsübereignet.
Finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen
Mio. € | 30.09.2017 | 30.09.2016 |
Miet- und Leasingverpflichtungen | 3.163,0 | 3.603,4 |
davon gegenüber verbundenen Unternehmen | 6,1 | 9,3 |
Das Bestellobligo aus Waren beläuft sich auf 130,2 Mio. €. Darüber hinaus ergeben sich Instandhaltungsverpflichtungen von jährlich 12,9 Mio. € mit einer Laufzeit bis 2026.
Kontrakte zur Devisensicherung
30.09.2017 | 30.09.2016 | |
aus Warengeschäften in USD | ||
Nominalvolumen in Mio. € | 25,9 | 26,5 |
Nominalvolumen in Mio. USD | 29,8 | 29,9 |
Zeitwerte in Mio. € | 0,0 | 0,0 |
Devisensicherungsgeschäfte werden ausschließlich zur ökonomischen Absicherung von auf US-Dollar lautenden Warentermingeschäften gegen Kursänderungen abgeschlossen. Die Restlaufzeiten der Devisentermingeschäfte liegen unter einem Jahr. Der beizulegende Zeitwert der Devisentermingeschäfte ergibt sich aus dem Marktwert zum Stichtag, der sich im Wesentlichen aus den aktuellen Forward-Kursen USD/EUR und einem Diskontierungsfaktor zusammensetzt.
Im Zusammenhang mit noch ausstehenden Einkaufsgeschäften (Warenlieferung ist noch nicht erfolgt) wurde zwischen dem Devisentermingeschäft und dem Einkaufsgeschäft eine Bewertungseinheit zur Absicherung des Währungsrisikos designiert (Mikro-Hedge). Sich innerhalb der Bewertungseinheit zwischen Sicherungsgeschäft und Grundgeschäft ausgleichende Wertänderungen wurden nicht bilanziert („Einfrierungsmethode“). Den so designierten Einkaufsgeschäften in USD mit einem Volumen von 20,9 Mio. USD (entspricht bei einem Kurs von 1,1796: 17,7 Mio. €) stehen in Fristigkeit, Währung und Betrag gleichlautende Devisentermingeschäfte gegenüber. Die so designierten Devisentermingeschäfte haben Zeitwerte von +0,1 Mio. € und -0,4 Mio. € und sind in der Tabelle „Kontrakte zur Devisensicherung“ enthalten und haben Laufzeiten zwischen einem und neun Monaten. In allen Fällen ist eine sehr hohe Wirksamkeit der Sicherungsbeziehungen gegeben, da die wesentlichen risikobestimmenden Parameter zwischen Grund- und Sicherungsgeschäft übereinstimmen. Die Ermittlung der Wirksamkeit der Sicherungsbeziehungen im Hinblick auf das abgesicherte Risiko am Abschlussstichtag erfolgt anhand der Critical Terms Match-Methode.
Frei stehende Derivate mit negativem beizulegendem Zeitwert von 0,58 Mio. € wurden in eine Rückstellung für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften eingestellt.
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
10 UMSATZERLÖSE
Nach Geschäftsbereichen T€ |
01.10.2016-30.09.2017 | 01.10.2015-30.09.2016 |
Einzelhandelsumsatz | 1.927.814 | 1.962.561 |
Erlöse aus Vermietung und Verpachtung | 116.377 | 122.301 |
Dienstleistungsumsatz | 86.303 | 108.467 |
Erlöse aus Werbekostenzuschüssen | 28.936 | 31.364 |
Provisionen aus Reise- und Versicherungsvermittlung | 27.327 | 25.972 |
Großhandelsumsatz | 65 | 317 |
Gesamt | 2.186.821 | 2.250.982 |
Im Rahmen der Erstanwendung des BilRUG wurden 69,5 Mio. € (Vorjahr 90,8 Mio. €) aus den Dienstleistungsumsätzen, 28,9 Mio. € (Vorjahr 31,4 Mio. €) aus Werbekostenzuschüssen und 116,4 Mio. € (Vorjahr 122,3 Mio. €) aus Vermietung und Verpachtung von den sonstigen betrieblichen Erträgen in die Umsatzerlöse umgegliedert.
Einzelhandelsumsatz nach Category Mio. € |
01.10.2016-30.09.2017 | 01.10.2015-30.09.2016 | Umsatzanteil 2016/17 in % |
Umsatzanteil 2015/16 in % |
Fashion | 991 | 975 | 51,4 | 49,7 |
Home | 310 | 326 | 16,1 | 16,6 |
Personality | 257 | 274 | 13,3 | 14,0 |
Freizeit | 194 | 204 | 10,1 | 10,4 |
Sports | 105 | 105 | 5,4 | 5,3 |
Elektro | 71 | 79 | 3,7 | 4,0 |
1.928 | 1.963 | 100,0 | 100,0 |
11 SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE
T€ | 01.10.2016-30.09.2017 | 01.10.2015-30.09.2016 |
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen | 18.256 | 22.518 |
Übrige sonstige Erträge | 26.123 | 15.858 |
44.379 | 38.376 |
Bei den Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen handelt es sich im Wesentlichen um die Auflösung der in den Vorjahren gebildeten Rückstellungen für Abfindungen bzw. Sozialpläne, sowie für die Absicherung des Insolvenzplans (periodenfremd). In den übrigen sonstigen Erträgen sind Währungsgewinne in Höhe von 4,7 Mio. € (Vorjahr 2,5 Mio. €) und periodenfremde Erträge in Höhe von 4,8 Mio. € (Vorjahr 0,4 Mio. €) enthalten.
12 MATERIALAUFWAND
T€ | 01.10.2016-30.09.2017 | 01.10.2015-30.09.2016 |
Aufwendungen für bezogene Waren | 1.097.000 | 1.105.201 |
Aufwendungen für bezogene Leistungen | 145.877 | 174.892 |
1.242.877 | 1.280.093 |
Im Rahmen der Erstanwendung des BilRUG wurden 134,6 Mio. € (Vorjahr 162,6 Mio. €) aus den sonstigen betrieblichen Aufwendungen in die Aufwendungen für bezogene Leistungen umgegliedert.
13 PERSONALAUFWAND
T€ | 01.10.2016-30.09.2017 | 01.10.2015-30.09.2016 |
Löhne und Gehälter | 315.245 | 323.968 |
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung | 61.905 | 63.595 |
davon für Altersversorgung | 885 | 2.408 |
377.150 | 387.563 |
Im Rahmen der Erstanwendung des BilRUG wurden im Vorjahr 10,0 Mio. € aus den außerordentlichen Aufwendungen in die Löhne und Gehälter umgegliedert.
14 ABSCHREIBUNGEN AUF IMMATERIELLE VERMÖGENS- GEGENSTÄNDE DES ANLAGEVERMÖGENS UND SACHANLAGEN
T€ | 01.10.2016-30.09.2017 | 01.10.2015-30.09.2016 |
Abschreibungen auf Immaterielle Vermögensgegenstände | 4.367 | 14.072 |
Abschreibungen auf Sachanlagen | 22.414 | 27.816 |
26.781 | 41.888 |
In den Abschreibungen sind außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 0,4 Mio. € enthalten. Zu den Abschreibungen verweisen wir auf unsere Ausführungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen.
15 SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN
T€ | 01.10.2016-30.09.2017 | 01.10.2015-30.09.2016 |
Miet-, Pacht- und Leasingkosten | 210.025 | 213.101 |
Vertriebskosten | 186.626 | 183.135 |
Kosten der Hausbewirtschaftung | 108.651 | 110.269 |
Verwaltungskosten | 57.444 | 59.194 |
Verschiedene Aufwendungen | 17.764 | 13.649 |
580.510 | 579.348 |
Im Rahmen der Erstanwendung des BilRUG wurden aus den Miet-, Pacht- und Leasingkosten 65,4 Mio. € (Vorjahr 72,5 Mio. €), aus den Vertriebskosten 39,1 Mio. € (Vorjahr 42,2 Mio. €), aus den Kosten der Hausbewirtschaftung 10,7 Mio. € (Vorjahr 12,6 Mio. €), aus den Verwaltungskosten 4,5 Mio. € (Vorjahr 6,3 Mio. €) und aus den verschiedenen Aufwendungen 14,9 Mio. € (Vorjahr 29,0 Mio. €) in die Aufwendungen für bezogene Leistungen umgegliedert. Des Weiteren wurden im Vorjahr 6,5 Mio. € aus den außerordentlichen Aufwendungen in die verschiedenen Aufwendungen umgegliedert. Zusätzlich sind in den verschiedenen Aufwendungen Währungsverluste in Höhe von 3,8 Mio. € (Vorjahr 1,7 Mio. €) enthalten. Periodenfremde Aufwendungen hat es im laufenden Geschäftsjahr nicht gegeben (Vorjahr 1,1 Mio. €).
Der Ergebnisabführungsvertrag mit der Le Buffet Restaurant&Café Gesellschaft mbH vom 03.08.2012, mit Änderung vom 04.02.2014, wurde mit Vereinbarung vom 22.09.2016 mit Ablauf des 30.09.2016 beendet. Im Vorjahr betrugen die Aufwendungen aus Verlustübernahme 3,3 Mio. €.
17 ZINSERGEBNIS
T€ | 01.10.2016-30.09.2017 | 01.10.2015-30.09.2016 |
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 5.474 | 2.149 |
davon aus verbundenen Unternehmen | 539 | 935 |
Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -4.751 | -4.017 |
davon an verbundene Unternehmen | 0 | 0 |
723 | -1.868 |
Im Zinsaufwand wurden im Geschäftsjahr Aufzinsungen in Höhe von 4,0 Mio. € (Vorjahr 2,8 Mio. €) vorgenommen.
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betreffen ausschließlich das laufende Ergebnis.
Sonstige Angaben
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt
Mitarbeiteranzahl ohne Auszubildende | 01.10.2016-30.09.2017 | 01.10.2015-30.09.2016 |
Verkauf | 10.022 | 10.423 |
Verwaltung | 2.726 | 2.780 |
12.748 | 13.203 |
T€ | 01.10.2016-30.09.2017 |
Abschlussprüfungsleistungen | 307 |
Andere Bestätigungsleistungen | 33 |
Steuerberatungsleistungen | 215 |
Sonstige Leistungen | 214 |
769 |
Gesamtbezüge der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates
Auf die Angabe der Gesamtbezüge der Geschäftsführung der Karstadt Warenhaus GmbH für das Geschäftsjahr 1. Oktober 2016 bis 30. September 2017 wird gemäß § 286 Abs. 4 HGB verzichtet. Die Vergütung an die Mitglieder des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 1. Oktober 2016 bis 30. September 2017 beläuft sich auf 0,3 Mio. € (Vorjahr 0,3 Mio. €).
Ereignisse nach dem Schluss des Geschäftsjahres
Es sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten.
Aufsichtsrat
Wolfram Keil, München
Vorsitzender
Dipl. Ökonom
Jürgen Ettl *, Gauting
Vorsitzender Gesamtbetriebsrat der Karstadt Warenhaus GmbH,
Filiale München-Schwabing
kfm. Angestellter
Ron Berger, Frankfurt
– ab 18. April 2017
Steuerberater
Sabine Dziadek *, Bremen
Betriebsratsvorsitzende der Karstadt Warenhaus GmbH,
Filiale Bremen
kfm. Angestellte
Karin Fuhrmann, Wien, Österreich
Steuerberaterin
Christian Gries, Frankfurt
– bis 12. April 2017
Kaufmann
Dr. Heinz Peter Hager, Bozen, Italien
Wirtschaftsprüfer/Steuerberater
Christoph Kellenter *, Hamburg
Karstadt Warenhaus GmbH, Filiale Hamburg-Wandsbek
Filialgeschäftsführer
Robert Leingruber, Wien, Österreich
kfm. Angestellter
Henning Lotter *, Haan
Stellvertretender Vorsitzender Gesamtbetriebsrat der Karstadt Warenhaus GmbH, Service Center Essen
kfm. Angestellter
Horst Meißel, Mülheim
Kaufmann
Dr. Marcus Mühlberger, Innsbruck, Österreich
Kaufmann
Stefanie Nutzenberger *, Schneckenhausen
Mitglied des Bundesvorstands ver.di,
Leiterin Fachbereich Handel
Arno Peukes *, Hannover
Gewerkschaftssekretär ver.di,
Fachbereich Besondere Dienstleistungen
Michael Richter *, Hamburg
Betriebsratsvorsitzender der Karstadt Warenhaus GmbH,
Filiale Hamburg-Harburg
kfm. Angestellter
Johann Rösch *, Nürnberg
– bis 28. Februar 2017
Gewerkschaftssekretär ver.di,
Fachbereich Handel
Bernhard Schiederig *, Maintal
– ab 25. April 2017
Gewerkschaftssekretär ver.di,
Fachbereich Handel
Dr. Dieter Spranz, Wien, Österreich
Rechtsanwalt
Christoph Stadlhuber, Wien, Österreich
Kaufmann
Frank Tölle, Düsseldorf
Kaufmann
Maria Wagner *, Pfungstadt
Stellvertr. Betriebsratsvorsitzende der Karstadt Warenhaus GmbH, Facility Management Süd-West
kfm. Angestellte
Ulrike Wuhrer *, Kreuzlingen, Schweiz
Betriebsratsvorsitzende der Karstadt Warenhaus GmbH,
Filiale Konstanz
kfm. Angestellte
* als Vertreter der Arbeitnehmer
Geschäftsführung
Dr. rer. pol. Stephan Fanderl, Köln
Vorsitzender der Geschäftsführung
Dipl. Kaufmann
Claudia Reinery, Haan
– ab 01. September 2017
Geschäftsführerin Operations
Dipl. Kauffrau
Miguel Müllenbach, Wermelskirchen
Geschäftsführer Finanzen & Personal
Dipl. Kaufmann
Essen, den 28. Dezember 2017
Die Geschäftsführung
gez. Dr. Fanderl
gez. Müllenbach
gez. Reinery
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Geweinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Karstadt Warenhaus GmbH, Essen, für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2016 bis 30. September 2017 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung des Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der Geschäftsführung der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführte Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der Geschäftsführung sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Aufassung, das unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetztlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grudnsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vormögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der LAgebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den gesetzlichen Vorschriften, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Essen, den 1. Februar 2018
KPMG AG
Wirtschaftsprüfgesellschaft
gez. Schnöckel
gez. Ostendorf
Bericht des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2016/17 gemäß §§ 25 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 MitbestG, 171 Abs. 2 und 3 AktG
PRÜFUNG DER GESCHÄFTSFÜHRUNG DURCH DEN AUFSICHTSRAT
Der Aufsichtsrat der Karstadt Warenhaus GmbH hat in dem Geschäftsjahr 2016/17 seine in Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung definierten Aufgaben wahrgenommen, die Geschäftsführung fortlaufend überwacht, beratend begleitet und den Jahresabschluss geprüft.
Im Rahmen von fünf Aufsichtsratssitzungen (außerordentliche Aufsichtsratssitzung am 16.08.2017) sowie von fünf Sitzungen des Prüfungs- und Personalausschusses (eine davon als Telefonkonferenz) hat die Geschäftsführung den Aufsichtsrat über alle wichtigen Fragen der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage und des Risikomanagements, der wirtschaftlichen Lage, der Geschäftspolitik sowie die strategische Neuausrichtung inkl. Fokussierung auf den Bereich Omnichannel informiert. Jenseits förmlicher Sitzungen wurden dem Aufsichtsrat regelmäßig (in der Regel monatlich) die wichtigsten finanzwirtschaftlichen Kennzahlen gemeldet (insbesondere GTV, Rohertrag, EBITDA, EBT, Working Capital, CAPEX, Cash Flow und Liquidität).
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats pflegte einen engen Kontakt zu dem Vorsitzenden der Geschäftsführung (regelmäßiger telefonischer und persönlicher Austausch).
Die Geschäftsführung legte dem Aufsichtsrat bzw. dem Prüfungs- und Personalausschuss sämtliche gemäß Geschäftsordnung hierfür bestimmten Maßnahmen zur Zustimmung vor (namentlich Themen wie Budget und Beraterverträge).
JAHRESABSCHLUSS FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2016/17
Die Gesellschafterversammlung hat durch Beschluss vom 20. Oktober 2016 die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2016/17 gewählt. KPMG hat den Jahresabschluss geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.
In der Aufsichtsratssitzung vom 22. Februar 2018 sowie in der vorangegangenen Sitzung des Prüfungs- und Personalausschusses vom 01. Februar 2018 wurde der Jahresabschluss ausführlich diskutiert. An den Sitzungen nahm auch der Abschlussprüfer teil, berichtete über wesentliche Ergebnisse seiner Prüfung und beantwortete Fragen des Aufsichtsrats bzw. Ausschusses.
Der von der Geschäftsführung aufgestellte Jahresabschluss des Geschäftsjahres 2016/17 wird von dem Aufsichtsrat gebilligt.
Essen, den 22. Februar 2018
Karstadt Warenhaus GmbH
gez. Wolfram Keil, Vorsitzender des Aufsichtsrats
Ergebnisverwendungsbeschluss
Die Gesellschafterversammlung vom 22.02.2018 hat den vom Aufsichtsrat der Gesellschaft gebilligten Jahresabschluss der Gesellschaft für das Geschäftsjahr vom 01.10.2016 bis 30.09.2017 festgestellt und beschlossen, den Jahresüberschuss dieses Geschäftsjahres von EUR 1.385.723,32 auf neue Rechnung vorzutragen.
Entgeltbericht der KARSTADT Warenhaus GmbH
nach dem Entgelttransparenzgesetz vom 30. Juni 2017 für das Kalenderjahr 2016 zum Jahresabschluss 30. September 2017 und Lagebericht
I. Allgemeine Grundlagen
Mit dem EntgTranspG bezweckt der Gesetzgeber die Durchsetzung des Gebots des gleichen Entgelts für Frauen und Männer bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit, § 1 EntgTranspG. Die KARSTADT Warenhaus GmbH unterliegt den Berichtspflichten gemäß § 21 EntgTranspG, da in der Regel mehr als 500 Mitarbeiter beschäftigt werden und die Erstellung eines Lageberichts gemäß §§ 264 und 289 HGB verpflichtend ist.
II. Berichtszeitraum
Die KARSTADT Warenhaus GmbH ist ein tarifgebundenes Unternehmen (Tarifverträge Einzelhandel), so dass gemäß § 22 Absatz 1 EntgTranspG alle fünf Jahre ein Entgeltbericht zu erstellen ist, der als Berichtszeitraum die vergangenen fünf Jahre umfasst. Die Angaben zur durchschnittlichen Gesamtzahl der Beschäftigten und zur durchschnittlichen Zahl der Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten bezieht sich nur auf das jeweils letzte Jahr des Berichtszeitraum, § 21 Absatz 2 EntgTranspG. Der vorliegende, erstmalig in 2018 zu erstellende Entgeltbericht bezieht sich abweichend von der zuvor beschriebenen Verpflichtung nur auf das Kalenderjahr 2016, § 25 Absätze 2 und 3 EntgTranspG. Dies gilt für die KARSTADT Warenhaus GmbH trotz des abweichenden Geschäftsjahres (01. Oktober bis 30. September eines jeden Jahres) gleichermaßen. Der Zukunfts-Tarifvertrag als derzeit geltende tarifvertragliche Regelung wurde von der KARSTADT Warenhaus GmbH mit ver.di am 02. Dezember 2016 abgeschlossen. Für den hier in Rede stehenden Berichtszeitraum des Kalenderjahres 2016 war die KARSTADT Warenhaus GmbH somit für den größten Teil des Kalenderjahres nicht tarifgebunden, gleichwohl tarifanwendend, da die KARSTADT Warenhaus GmbH sich im Kalenderjahr 2016 bis zum Datum des 02. Dezember 2016 im Status „Ohne Tarifbindung“ befand und die Tarifverträge des Einzelhandels bis Mai 2013 Anwendung gefunden haben. Das EntgTranspG stellt tarifgebundene Arbeitgeber (§ 5 Absatz 4) und tarifanwendende Arbeitgeber (§ 5 Absatz 5) gleich, so dass für den Berichtszeitraum des hier vorliegenden Entgeltberichts keine Unterscheidung zu treffen ist.
III. Entgeltbericht als Anlage zum Lagebericht
Der Entgeltbericht wird als Anlage dem Lagebericht beigefügt. Damit zählt der Entgeltbericht als Anlage nicht zu den Jahresabschlussunterlagen und bildet auch keinen Bestandteil des Lageberichts, der in den Prüfbericht aufzunehmen wäre.
IV. Angaben zu Maßnahmen
1.) Status quo
Aufgrund der Anwendung tarifvertraglicher Entgeltstrukturen durch die KARSTADT Warenhaus GmbH bestehen keine Anhaltspunkte, die auf eine Ungleichbehandlung bzgl. des Entgelts zwischen Frauen und Männern bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit schließen lassen. Die Anwendung tarifvertraglicher Entgeltstrukturen wird regelmäßig auf korrekte Zuordnung von Tätigkeit und Funktion überprüft, um eine interne Qualitätssicherung durchzuführen.
2.) Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Gemäß § 6 Absatz 2 ist die KARSTADT Warenhaus GmbH verpflichtet, (auch vorbeugende) Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten vor Benachteiligungen wegen des Geschlechts in Bezug auf das Entgelt zu treffen. Sofern solche Maßnahmen nicht durchgeführt werden, ist dies zu begründen,
§ 21 Absatz 1 EntgTranspG (comply or explain Ansatz).
Mit Wirkung zum 21. Juni 2005 ist die „Gesamtbetriebsvereinbarung zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ in Kraft getreten. Diese beabsichtigt in §1 (Zielsetzung) „… die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu familienfreundlicheren Arbeitsbedingungen / Arbeitszeiten und tragen insbesondere zur beruflichen Förderung von Frauen bei.“ Insbesondere ist nach der Präambel „Eine an Gleichstellung und Chancengleichheit orientierte Personalpolitik übernimmt Mitverantwortung für die Familie von MitarbeiterInnen.“ Insbesondere gewährt die genannte Gesamtbetriebsvereinbarung folgende Möglichkeiten:
· Ruhen des Beschäftigungsverhältnisses bis zu einem Jahr im Fall der Familienpause
· Ein schriftlicher Wiedereinstellungsanspruch bei zeitweiser Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses
· soweit das Ruhen über ein Jahr hinausgeht
· Die Anrechnung der Ruhenszeiträume / von Anwartschaften bei Wiedereinstellung auf
· die Betriebszugehörigkeit
· Die Wiederaufnahme der Tätigkeit sieht vorrangig das Angebot des bisherigen, zumindest
· eines gleichwertigen Arbeitsplatzes vor
· Möglichkeiten der befristeten Verringerung des Arbeitszeitvolumens während der Familienpause
3.) Maßnahmen zur Arbeitszeitflexibilisierung
Im Service Center Essen besteht die Möglichkeit der Inanspruchnahme flexibler Arbeitszeiten durch die Betriebsvereinbarung „Absprachegebundene Vertrauensarbeitszeit“ vom 16. Januar 2012, welche folgende Eckpunkte beinhaltet:
· Freier Dispositionsrahmen von plus / minus 50 Stunden
· Regelungen zur Vorgehensweise bei Dispositionen plus / minus 150 Stunden
· Ausgleich der Zeitsalden durch Freizeit nach Abstimmung mit dem Vorgesetzten
V. Angaben zu Beschäftigten
Gemäß § 21 Absatz 2 EntgeltTranspG ist die KARSTADT Warenhaus GmbH verpflichtet
– die durchschnittliche Gesamtzahl der Beschäftigten, getrennt nach Frauen und Männern,
– die durchschnittliche Zahl der Vollzeitbeschäftigten, getrennt nach Frauen und Männern,
– die durchschnittliche Zahl der Teilzeitbeschäftigten, getrennt nach Frauen und Männern
anzugeben. Die nachfolgende Tabelle enthält die obigen Angaben:
Karstadt Warenhaus GmbH, Beschäftigte zum Monatsultimo
Jahr | Monat | Männlich | Weiblich |
2016 | Ø | 5.215 | 8.089 |
2016 | 1 | 5.397 | 8.094 |
2016 | 2 | 5.366 | 7.918 |
2016 | 3 | 5.329 | 8.128 |
2016 | 4 | 5.296 | 7.941 |
2016 | 5 | 5.272 | 7.902 |
2016 | 6 | 5.177 | 7.896 |
2016 | 7 | 5.063 | 7.906 |
2016 | 8 | 5.047 | 7.920 |
2016 | 9 | 5.178 | 7.828 |
2016 | 10 | 5.164 | 7.870 |
2016 | 11 | 5.155 | 8.442 |
2016 | 12 | 5.133 | 9.220 |
Karstadt Warenhaus GmbH, Beschäftigte zum Monatsultimo
Jahr | Monat | VZ Männlich | VZ Weiblich | TZ Männlich | TZ Weiblich |
2016 | Ø | 2.283 | 612 | 2.932 | 7.477 |
2016 | 1 | 2.353 | 666 | 3.044 | 7.428 |
2016 | 2 | 2.342 | 633 | 3.024 | 7.285 |
2016 | 3 | 2.325 | 666 | 3.004 | 7.462 |
2016 | 4 | 2.310 | 635 | 2.986 | 7.306 |
2016 | 5 | 2.299 | 622 | 2.973 | 7.280 |
2016 | 6 | 2.274 | 626 | 2.903 | 7.270 |
2016 | 7 | 2.239 | 632 | 2.824 | 7.274 |
2016 | 8 | 2.237 | 648 | 2.810 | 7.272 |
2016 | 9 | 2.269 | 627 | 2.909 | 7.201 |
2016 | 10 | 2.256 | 643 | 2.908 | 7.227 |
2016 | 11 | 2.252 | 86 | 2.903 | 8.356 |
2016 | 12 | 2.241 | 860 | 2.892 | 8.360 |
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